Eine Abkürzung für die Zukunft: LEM Solarmobile für den Alltag: Leise, leicht und umweltfreundlich von Hauke Schmidt, Initiative Solarmobil Ruhrgebiet e.V. Manch einer hat, wenn er das Wort "Solarmobil" liest, sofort jene futuristisch anmutenden Gefährte vor Augen, die einem ausgewachsenen Menschen gerade bis an die Knie reichen und auf den ersten Blick nur aus Solarzellen zu bestehen scheinen. Einem Rennauto nicht unähnlich und mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 130 km/h sind sie auch die "Renner" einer jeden Solarmobil-Tour. Optisch wesentlich unauffälliger erscheinen dagegen jene Fahrzeuge, die die Zukunft des Individualverkehrs tragen: Die LEMs, ausgeschrieben "Leicht-Elektromobile", die weniger auf spektakuläres Äußeres und Höchstgeschwindigkeiten, denn auf Alltagstauglichkeit zugeschnitten sind. Die umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen PKWs also. Mobilität, Komfort, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit sind die Leitlinien, nach denen ein LEM konzipiert wird. In Leichtbauweise aus Kunststoff hergestellt zeichnen sich die sparsamsten Leichtelektromobile durch einen Energieverbrauch von nur 3 kWh auf 100 km bei einem Insassen aus. Ein Fahrzeug mit Benzinmotor müßte schon weniger als 0,3 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, allerdings ohne dabei irgendwelche Abgase zu produzieren. Der niedrige Verbrauch wird durch einen sehr geringen Rollwiderstand und ein Gewicht von nur ca. 250 kg pro Sitzplatz bewerkstelligt. Mit Höchstgeschwindigkeiten zwischen 60 und 80 km/h liegen die Leichtelektromobile genau im Bereich dessen, was im Regionalverkehr sinnvoll ist. Neben ihrer Sparsamkeit zeichnen sich LEMs durch ihre Geräuscharmut aus. Den benötigten Strom beziehen LEMs aus einer wiederaufladbaren Batterie, die sich im Fahrzeug befindet. Bei 2 Personen mit Gepäck beträgt die Reichweite der besseren Fahrzeuge ca. 100 km mit einer Batteriefüllung. Die Verbannung der Solarmodule vom Fahrzeug schafft Platz und Sicherheit für die Insassen. Bedingung für die umweltfreundliche Nutzung eines LEMs ist natürlich die Verwendung regenerativer Energie. Nur so wird aus einem LEM ein Solarmobil. Ein dichtes Netz von Solartankstellen wird in Zukunft die Versorgung gewährleisten. Solange dies noch nicht der Fall ist, greifen die Halter oftmals auf selbsterzeugten Solarstrom zurück. Zehn Quadratmeter Solargenerator decken den durchschnittlichen Bedarf eines LEMs. Nicht benötigter Solarstrom wird gespeichert, um in sonnenarmen Zeiten geladen zu werden, oder gleich ans öffentliche Stromnetz abgegeben, von wo er im Bedarfsfall auch wieder entnommen werden kann. Da die Batterie eines LEMs lediglich mit einem normalen Stecker an die Steckdose angeschlossen zu werden braucht, wird das Nachtanken unabhängig vom Standort des eigenen Sonnengenerators möglich. Wer nicht selbst sauberen Strom erzeugen kann, kann sich finanziell an einer Anlage beteiligen, die umweltfreundlich (d.h. regenerative) Energie erzeugt, beteiligen. Das kann außer einer Photovoltaik-Anlage auch ebensogut eine Windanlage sein. Entsprechend seiner Anteile kann er dann Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen. Somit hat er den Strom für sein LEM umweltverträglich erzeugt. Die umweltfreundliche Herkunft des verfahrenen Stroms ist natürlich unabdingbar, damit das Solarmobil nicht zum "Tschermobil" wird. Anmerkung des Webmasters: Der Weg zu einem eigenen Solarstrom-Anteil ist ganz einfach, z.B. durch die Beteiligung an der gemeinschaftlich finanzierten PV-Anlage des "Solar Energie Werkes Erlangen e.V.". Einen Solaranteilschein - kurz: "Sonnenschein" - gibt es dort bereits ab 100,00 DM (bzw. 50,00 EUR).
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