Sonne im Tank: Elektrofahrzeuge im Solaren Netzverbund Was sind Elektro- und Hybridfahrzeuge ? Wann ist ein Elektroauto ein Solarmobil ? von Christian Dürschner (Dezember 1995, aktualisiert Juli 2000)
Elektrofahrzeuge Man unterscheidet vor allem zwischen Fahrzeugen im "Conversion-Design", d.h. aus einem konventionellen Fahrzeug wurde der Verbrennungsmotorantrieb entfernt und ein Elektroantrieb eingebaut, und Fahrzeugen im "Purpose-Design". Hier wird das Fahrzeug von Grund auf speziell für den Elektroantrieb konzipiert und konstruiert. Die Konversionslösung ist oft billiger durchzuführen als eine völlige Neukonstruktion, dafür sind Elektrofahrzeuge im "Purpose-Design" oft wesentlich leistungsfähiger als vergleichbare Fahrzeuge im "Conversion-Design". Das in Bild 1 dargestellte Elektroauto auf der Basis eines Fiat Cinquecento wurde 1996 von der Firma AutoSol (Konstanz), das in Bild 2 vorgestellte Elektrofahrzeug Anfang der neunziger Jahre von der Firma Hotzenblitz (Ibach) entwickelt.
Hybridfahrzeuge Bei den Parallel-Hybrid-Antrieben wie z.B. beim Hybrid-Golf von VW, der nur in einer geringen Stückzahl für einen Flottentest in Zürich produziert wurde, oder beim Audi duo von Audi, der seit dem vergangenem Herbst in Deutschland geleast werden kann, übernimmt abwechselnd, je nach Leistungsbedarf, der Elektro- oder der Verbrennungsmotor den Antrieb: Der Elektromotor z.B. in der Stadt und beim Dahinrollen auf Landstraßen, der Verbrennungsmotor z.B. beim Fahren mit höheren Geschwindigkeiten oder beim Bergauffahren. Während des Betriebs mit dem Verbrennungsmotor kann zudem auch die Batterie wieder aufgeladen werden. Bei den Serien-Hybrid-Antrieben wie z.B. beim VERT von PSA Peugeot-Citroen, dem HX-3 von General Motors oder dem ESR von Mitsubishi (alle bislang leider nur Prototyp-Fahrzeuge) dient der Verbrennungsmotor nicht direkt zum Antrieb, sondern - in der Funktion einem Notstromaggregat verwandt - zum Laden der Batterien während der Fahrt.
Solarstrom für Elektrofahrzeuge
Das Rennsolarmobil Eine Ausnahme bilden jedoch die Rennsolarmobile. Für Rennveranstaltungen haben sich zwei Typen von Rennsolarmobilen durchgesetzt: Zum einen handelt es sich dabei um Rennsolarmobile nach dem Tour-de-Sol-Reglement, die vor allem in Europa zum Einsatz kommen, und zum anderen um Rennfahrzeuge nach dem Reglement der "World Solar Challenge" in Australien, die vor allem in Australien, Japan und den USA eingesetzt werden. Beide Reglements unterscheiden sich nicht bezüglich der Antriebstechnik sondern "nur" bezüglich der Abmessungen der Fahrzeuge und der Leistungen der zulässigen Solargeneratoren sowie der zulässigen Batteriekapazität. Die Bilder 5 und 6 zeigen die Rennsolarmobile von Honda R&D ("Dream", Japan) sowie vom Solarteam Kamm ("Helix", Deutschland).
Der "Solare Netzverbund" Ziel ist es, daß das Elektrofahrzeug per Saldo betrachtet dem Stromnetz nicht mehr Strom entnimmt, als die entsprechende Solaranlage produziert und in das Netz eingespeist hat. Ist das der Fall, kann man guten Gewissens von einem Elektromobil im "Solaren Netzverbund", das hundertprozentig mit Solarstrom versorgt wird, also einem Solarmobil sprechen. Dies gilt auch dann, wenn das Elektrofahrzeug aktuell (z.B. nachts) mit Kohle- oder Atomstrom aufgeladen wurde, da durch die Einspeisung des Solarstroms während des Tages eben dieser konventionelle Strom aus dem Netz verdrängt und durch den Solarstrom ersetzt wurde. Das Solarmobil ist also eigentlich ein Produktpaket, bestehend aus einem möglichst energieeffizienten Elektrofahrzeug und einer ausreichend groß dimensionierten Photovoltaik-Anlage zur Netzeinspeisung.
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