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Wo der Schillerfalter und
seltene Erbsen gedeihen
"Schatzsuche" auf dem Moorenbrunnfeld

Schützenhilfe für den Kampf um den Erhalt des Moorenbrunnfeldes bei Langwasser: Die Kreisgruppe Nürnberg des Bund Naturschutz (BN) veranstaltete hier mit Wissenschafts-Experten aus Botanik und Zoologie einen "Tag der Artenvielfalt" - und fand unter anderem über zehn Tierarten, die auf der "Roten Liste" gefährdeter Spezies verzeichnet sind.

Erst kürzlich war von Seiten der Moorenbrunner Bürger wieder Kritik laut geworden, weil SPD- und CSU-Stadtratsfraktion einmütig die baldige Wiederaufnahme des Wohnbau-Bebauungsplanes für das idyllische Wiesen-Areal propagieren. Die Aufnahme des Gebietes in die "Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie" der EU per Dialogverfahren scheint in weite Ferne gerückt.

Nun könnte es für das Biotop Moorenbrunnfeld doch Rettung geben. Denn der "Tag der Artenvielfalt" zeigte auch, dass hier eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten gedeiht, beispielsweise der Große Schillerfalter oder die Zauneidechse. Beide Tierarten stehen auf der roten Liste der weltweit vom Aussterben bedrohten Spezies.

Professor Werner Nezadal vom Botanischen Institut der Universität  Erlangen-Nürnberg, Schirmherr des"Tages der Artenvielfalt", setzt sich schon länger mit den Sandlebensräumen auf der Regnitzachse auseinander. "Die Biodiversität (Artenvielfalt) ist in den USA bereits ein intensiv verfolgter Forschungsbereich", erklärt Nezadal, der als Mitglied der "Gesellschaft für biologische Systematik" mit seiner Arbeit einen "deutlichen Gegenpol zur Gentechnik" schaffen will. "Mittlerweile haben viele Genetiker eingesehen, dass sie nicht nur mit Zahlen und Formeln hantieren, sondern sich hinter ihren Berechnungen echte Lebewesen verbergen", sagt Nezadal, der eine Vielzahl von Analysen am "Tag der Artenvielfalt" selbst durchführte.

Als Beispiel für die spektakulären Entdeckungen im Moorenbrunnfeld führt Nezadal eine unscheinbar rot blühende Pflanze vor: Mit ihren flachen Blättern sieht sie aus, wie ein Gras. Doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine extrem seltene Erbsenart. Ein weiterer Grund, warum dieses Stück Natur erhalten bleiben muss.

Hans von Draminski
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