1002 bis 1648 Spielball der Mächte 1002 bis 1648

01 Urkunde regelte die Steuerhoheit
02 Herrscher oder Heiliger?
03 Kirche und Staat im Streit
--- 01 Nach Bamberg
--- 02 Die Fürsten gestärkt
04 Idealer Platz für Siedler
--- 01Sandstein vom Burgberg
--- 02 Bierkeller angelegt
05 Bunte Karte (Vielzahl kleiner Staatsgebilde)
06 Städteboom im Frankenland
--- 01 Dorf wurde befestigte Stadt
--- 02 Interesse an Erlangen verloren

 

07 Kriege der Markgrafen
--- Kämpfe gegen Nürnberg
08 Karl IV. verlieh Marktrecht
09 Eine fränkische Kleinstadt
10 Neue Obrigkeit
11 Geplündert und verwüstet
--- Krieg trotz gleicher Religion
12 Täufer hatten keine Chance
13 Edikt von Nantes half Hugenotten
14 Symbolisches Friedensmahl im Rathaus
15 Not und Leid im Krieg

01 Urkunde regelte die Steuerhoheit

Schenkung an das Stift Haug in Würzburg war der Anlass für die erste schriftliche Erwähnung Erlangens

Heinrich II. setzte als Herrscher nicht nur durch die Gründung des Bistums Bamberg auf die Kirche als eine wichtige Säule seiner Macht; er begünstigte im Laufe seiner Regierung durch Schenkungen zahlreiche kirchliche Einrichtungen.
Einer solchen Schenkung verdanken wir die erste schriftliche Erwähnung der Siedlung Erlangen. Sie gibt 2002 Anlass, "1000 Jahre Erlangen" zu feiern, dazu noch "1000 Jahre Herzogenaurach", denn auch die Nachbarstadt im Aurachtal taucht in derselben Urkunde erstmals auf.
Erlangen gehörte damals zum Besitz der Forchheimer Martinskirche und wurde mit ihr an das Stift Haug in Würzburg verschenkt. Die Steuern aus diesem Besitz fielen also künftig dem Stift und nicht mehr dem Reich zu. Heinrich II. stellte die entsprechende Urkunde wenige Wochen nach seiner Krönung, also im Frühsommer 1002, aus - einen genauen Tag gibt der Text allerdings nicht - an (sehr praktisch für die Stadt heute, denn man kann guten Gewissens das ganze Jahr über feiern).
"Villa Erlangen", also Dorf oder Siedlung Erlangen heißt es im Text. Etwas merkwürdig ist, dass die Urkunde neben der Ortsbezeiehnung auch noch eine doppelte Quadratmeile entlang der Schwabach von der Mündung des Flüsschens in die Regnitz nach Osten aufführt - ein Gebiet, für das es offenbar noch keinen Namen gab und das bisher zu den königlichen Wäldern von Forchheim (nördlich der Schwabach) und Herzogenaurach (südlich der Schwabach) gehörte. Eine doppelte Quadratmeile östlich der Regnitz - das Gebiet umschreibt genau den Platz, in dem die Erlanger Innenstadt samt dem Burgberg liegt.
Wenn diese Gegend 1002 noch keinen Namen trug, wo befand sich dann die "Villa Erlangen"? Die Antwort darauf muss heißen: im heutigen Stadtteil Alterlangen. Die neuesten Erkenntnisse der Erlanger Geschichtsforschung lassen nur diesen Schluss zu. Erlangens Anfänge liegen westlich der Regnitz, und um 1002 waren die Alterlanger wohl dabei, den Raum östlich des Flusses in ihre Siedlung einzubeziehen.
Wie so oft, entwickelte sich die Tochtersiedlung rascher, und so nannte man das spätere Erlangen bald Großenerlangen, während die "Mutter" zur eindeutigen Unterscheidumg Wenigen- oder Kleinererlang. Schließlich setzte Sich aber der Name Alterlangen durch, der allein schon die Ursprünge Erlangens eindeutig dorthin verlegt.

Urkunde

Die erste schriftliche Erwähnung Erlangens ist auf dieser Urkunde in der vierten Zeile des klein geschriebenen Textes gleich am Anfang zu finden. Die Akte wird im Münchner Hauptstaatsarchiv gehütet und im Sommer nach Erlangen gebracht, wo sie im Foyer des Stadtmuseums öffentlich ausgestellt werden soll.


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