Die Austeilung des Hl. Abendmahles erfolgte
früher über ein Gitter, das sich um die Altarstufen rankte und welches
wegen des speziellen Gebrauches "Speisgitter" genannt wurde. Es
war allseitig abgeschlossen, der Pfarrer musste stets durch ein
Gittertürchen zum Altar gehen. Beim Abendmahl kniete jeweils ein kleiner
Kreis von Empfangenden auf Kissen vor dem Gitter, was einen Bezug zur
Gesamtgemeinde erschwerte. (Heute steht man in einem großen Kreis um
einen mächtigen Abendmahlstisch (s.d.) herum und gibt sich nicht selten nach
dem Herrenmahl die Hand). |
Dieses kunstvoll geschmiedete
Gitter aber befindet sich immer noch vor dem Hauptaltar, allerdings
ohne Funktion, und kann zu angegebenen
Öffnungszeiten der Neustädter Kirche besichtigt werden.
Bis 1753 stand es übrigens in der ehemaligen
Concordienkirche und stammte aus einer Stiftung von Elisabeth Sophie,
einer Tochter des preußischen Großen Kurfürsten und dritten Gemahlin
von Markgraf Christian Ernst. |