ie Siedlung Tennenlohe entstand sehr wahrscheinlich Ende des 11. bzw. 12. Jahrhunderts im Rahmen der im Reichsforst entstandenen Rodungsorte an der Durchgangsstraße Erlangen-Nürnberg.
Der Ortsname entstand aus der Umgebung, die man hier vorfand. So hießen die Tannen oder auch allgemein Nadelbäume auf Mittelhochdeutsch "tennen". Die Herkunft des Wörtchens "lohe" ist nicht ganz eindeutig, zum Einen gab es "loch, lo" als Lichtung oder aber auch "lo, lou" als Sumpfwiese. Entsprechend bedeutete der Siedlungsname entweder
bei den Tannen, auf der Lichtung, oder aber
bei den Tannen, an der Sumpfwiese.
Dieser Ortsname wurde estmals 1265 urkundlich erwähnt, und zwar als ein "Conradis de Tenninloch" als Zeuge beim Nürnberger Burggrafen auftrat.
Im Jahr 1421 wurde in einem Steuerverzeichnis erstmals das Tennenloher Gotteshaus erwähnt, woraus man schließen kann, dass hier bereits vor 1421 eine Kapelle stand. Diese wurde vermutlich beim Bau der Kirche um 1450 herum mit einbezogen. Um 1528 wurde Tennelohe evangelisch, zusammen mit der Reichsstadt Nürnberg, die das Patronatsrecht besaß.
Wie man im alten Kirchenbuch nachlesen kann, brachte der 30jährige Krieg auch für Tennenlohe viel Unheil. Von Nürnberg und von der Festung Forchheim aus wurde geplündert, gemordet und gebrandschatzt und als Wallenstein 1632 mit dem kaiserlichen Heer von der Alten Veste bei Zirndorf abzog und Flecken und Dörfer niederbrennen ließ, wurde auch Tennenlohe fast vollständig zerstört. Ein Jahr später brannte auch das Pfarrhaus ab, so dass im Jahr 1651 die Pfarreien Tennenlohe und Eltersdorf vereinigt wurden.
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1690 erbauten die Peller von Schoppershof ein Schloss, von 1777 - 82 erfolgte ein Schlossneubau durch Jacob Gottlieb Rudolf Volkamer.
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1796 kam Tennenlohe zum Fürstentum Brandenburg-Bayreuth, 1810 dann zum Königreich Bayern. Ein Jahr später zählte man bei der Volkszählung 351 Einwohner und 46 Wohngebäude, im Jahr 1892 waren es schon 400 Einwohner und 72 Wohngebäude, dazu 3 Gastwirtschaften, 2 Läden, 1 Bäckerei und 1 Metzgerei.
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Tennenloher Tracht mit Bänderhaube um ca. 1880
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Seit 1881 gehörten die katholischen Einwohner Tennenlohes zur Pfarrei Herz Jesu in Erlangen, ab 1921 zur Tochterkirchengemeinde Bruck. Ab 1947 dann erhielten die bis dahin etwa 200 Katholiken das Recht, an allen Sonntagen in der evangelisch-lutherischen Kirche Gottesdienst zu halten.
Im Jahr 1966 entstand nach der Trennung vom ev.-luth. Pfarramt Eltersdorf wieder eine eigenständige ev.-luth. Pfarrei, 1973 wurde das katholische Gemeindezentrum eingeweiht und 1978 war die Grundsteinlegung für die katholische Kirche.
An den weiteren Daten kann man leicht das Wachsen und Gedeihen von Tennenlohe nachvollziehen:
Bei weiteren Volkszählungen zählte man im Jahr
1946 schon 811 Einwohner, im Jahr
1959 waren es 1016 und bei der Eingemeindung in die Stadt Erlangen am
1.7.1972 bereits 2520.
1962 erhielt Tennenlohe eine Anschlussstelle an der Autobahn Nürnberg-Frankfurt und 1966 wurde der neue Tennenloher Schulhauskomplex eingeweiht.
Heute leben in Tennenlohe gut 4450 Einwohner, und - so wie ich es sehe - sie sind alle zufrieden mit ihrem Stückchen "Paradies auf Erden".
Karin Müller Quelle: Rudolf Großner, Bilder aus Tennenlohe
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