M A C F O R U M
MARKUS DEISTLER, 27.8.97 
Anmerkungen bitte unbedingt mitlesen, MARKUS DEISTLER, 10.10.2001

Mit dem Mac ins Internet


ALLGEMEIN

Vorbemerkung
Das Internet
Netzwerkprotokolle: TCP/IP, PPP, SLIP und anderer Schnickschnack

KONKRET

TCP/IP und PPP auf dem Mac
Die klassische Lösung: MacTCP-Einstellungen
Die neumodische Lösung: TCP/IP mit Open Transport
Das FreePPP und die Einwahl




Vorbemerkung

Dieser Text ist als Einführung für diejenigen Macianer gedacht, die mit Modemverbindungen zum FEN oder „ins Internet“ wenig oder keine Erfahrungen haben und sich mit ihrem Mac nun endlich auch mal„an die Welt dranhängen“ wollen. Mac- und Internetgurus können sich diese Zeilen sparen, sind aber eingeladen, Verbesserungsvorschläge zu machen.

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Das Internet

Eigentlich ist das Internet etwas ganz Triviales: Ein Rechnernetzwerk und ein Netzwerk von Netzwerken. Ein Netzwerk knüpft man bereits, wenn man an seinen Mac einen Laserdrucker angeschlossen hat. Fuer den Connect zum Laserdrucker benötigt man „Appletalk“ in irgendeiner Variante (als „Appletalk“, als „Powertalk“ oder als Teil von „Open Transport“). Dieses„Appletalk“ ist nichts anderes als ein Netzwerkprotokoll. Ein Rechnernetzwerk hat man hier insofern, als in einem Laserdrucker in der Regel ein kleiner Rechner sitzt, der die Rechenoperationen mit den Fonts ausführt. Wer damit nicht zufrieden ist, der kann sich ein Powerbook ausleihen und das via Filesharing und Appletalk an seinen Desktoprechner hängen. Schwupsdiwupp hat man ein gemütliches Netzwerk (Mit netten Netzwerkadressen wie ãTante Marthas FestplatteÒ - das gibt es im Internet nicht...)

Computerräume, in denen die einzelnen Rechner mit einem besonderen Rechner (Server) verbunden sind, der nichts anderes tut, als die von allen benötigten Daten und die Druckaufträge zu verwalten (Server), sind auch ein kleines Rechnernetzwerk. Innerhalb von Betrieben, Universitäten und Behörden finden sich schließlich Netzwerke, die sogar Rechner in verschiedenen Räumen und Gebäuden verbinden.

Vielen dieser Netzwerke ist (oder war) eines gemeinsam: Es muß nicht viel passieren, damit überhaupt nichts mehr funktioniert. In einer Verwaltung mit einer EDV-Anlage reicht es z.B. aus, daß der Zentralrechner „down“ ist, im Rechnerraum kann keiner mehr drucken oder auf die benötigte Software zugreifen, wenn der Server ausfällt. Geht daheim nur der Drucker oder nur der Rechner, dann steht es um die Funktionalität der Anlage auch nicht mehr besonders, wenn man in sechs Stunden seine Diplom/Magister/Zulassungs/weiß-der-Geier-was-Arbeit abgeben muß!

Solche Totalausfälle haben in anderen Bereichen noch fatalere Folgen: Als der kalte Krieg besonders heiß war, in den Sechzigern, fürchteten sich die Amerikaner davor, daß die bösen Russen mit einem atomaren Erstschlag die US-amerikanische (Daten-)kommunikation lahmlegen hätten können, falls sie denn irgendeine zentrale Schaltstelle erwischten. Das Problem bestand nicht so sehr darin, daß das Pentagon in so einem Fall keine Drucksachen mehr zum richtigen Verhalten bei atomaren Angriffen herausgeben hätte können (Aktentasche vor das Gesicht, unter einen Tisch krabbeln), sondern daß ein koordinierter Vergeltungsschlag unmöglich gewesen wäre.

Um die Verwundbarkeit der Kommunikationstechnik herabzusetzen, kam man auf die Idee eines dezentralen Kommunikationsverbundes, das keinerlei zentrale Steuerung in Form eines Zentralrechners oder Servers aufweist. Stattdessen sollte dieses Netzwerk aus Knoten bestehen, die alle in der Lage sind, Steuerungsaufgaben zu übernehmen. Der Ausfall einiger Knoten sollte die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems nicht gefährden. In dieses Sicherheitsdenken paßt auch das Grundprinzip des Datenaustauschs in Paketen. Jede Datenladung wird in viele Pakete aufgeteilt, die unabhängig voneinander adressiert sind und beim Empfänger wieder zusammengesetzt werden. So ist die Chance geringer, daß alle Daten auf einmal verloren gehen.
Als Nebeneffekt werden die Leitungskapazitäten besser ausgenutzt, denn niemand kann mit besonders vielen Daten eine Verbindung ganz blockieren (oder zumindest nicht so schnell). Und wenn sie blockiert ist, dann werden die Pakete solange herumgeschickt, bis irgendwo eine Verbindung frei ist (böse Zunge behaupteten, daß so ein Netzwerk immer noch Daten herumschickt, wenn längst alle Zivilisation im atomaren Winter vernichtet worden ist).

Das Pentagon nahm diese Idee auf und gründete mit der „Advanced Research Project Agency“ (ARPA, später DARPA, „D“ für „defense“) eine Arbeitsgruppe, die am Anfang erst einmal vier Universitäten und Forschungseinrichtungen nach diesem neuen Prinzip vernetzen sollte.
Am 01.09.1969 ging der erste Internetvermittlungsrechner in Betrieb (eine Kiste mit 12 KB Arbeitsspeicher!). Das Internet nannte sich damals aber nach der Arbeitsgruppe des amerikanischen Verteidigungsministerium noch ARPANET.

1972 gab es bereits 40 ARPANET-Rechner (wau - doch so viel!) und eine „First International Conference on Computer Communication“, die eine neue Arbeitsgruppe ins Leben rief (InterNetwork Working Group - INWG), die dann bis 1982 einen neuen Standard für die Rechnerkommunikation entwickelte: Das Transmission Control Protocol (TCP) und das Internet Protocol (IP). Vorher gab es im ARPANET nur das Network Control Protocol (NCP).
Ein Ziel, das mit dem TCP/IP-Gespann teilweise verwirklicht wurde, war es, ganz unterschiedliche Rechnersysteme (Satellitensysteme, Mobilrechner) verbinden zu können. Dennoch soll man nicht denken, das ARPANET hätte sich bis zum Beginn der 80er wesentlich geöffnet. Es blieb ein militärische Einrichtung, die nur einem sehr kleinem Kreis von Forschungsanstalten Zugang erlaubte.

Anfang der 80er gründeten die vom ARPANET ausgeschlossenen Universitäten das „Computer Science Research Network“ (CSNET) mit einem eigenem Kommunikationsstandard, dem „Unix-to-Unix-Copy-Protocol“ (UUCP, Unix ist ein Betriebssystem, das sich besonders gut für wissenschaftliche Hochleistungsrechner eignet und deshalb an den Universitäten sehr verbreitet ist). Man glaubte zu Recht, daß eine universitätsübergreifende Vernetzung von Rechneranlagen für die Forschung vorteilhaft wäre. Man gewann zudem sehr schnell die Erkenntnis, daß Studenten ebenfalls viel durch einen Netzzugang lernen können - Anfang der 80er wohlgemerkt, good morning Germany!

Das UUCP wurde übrigens nicht zufällig von einem Telefonkonzern (AT&T) entwickelt: Das CSNET bediente sich in der Anfangsphase des bestehenden Telefonnetzes mit Hilfe von Modems. Da in den USA die „Local calls“ meistens nichts kosten, konnte (und kann) man eine ganze Stadt zum Fastnulltarif (Grundgebühr für das„Amt“ und das Modem kosten natürlich Geld!) vernetzen.

Als Mitte der 80er alle Unis ins ARPANET durften und das TCP/IP ins Betriebssystem Unix integriert wurde, war die Geburtsstunde des Internets in der heutigen Form bereits greifbar nahe: 1986 gründete die „National Science Foundation“ mit einer richtigen Hauptleitung (Backbone) das NSFNET, das Internet in der heutigen Gestalt in Säuglingsformat. Zu ergänzen ist noch, daß vier Jahre später der Name ARPANET verschwand.

Was seit 1990 passiert ist, dürfte wohl bekannt sein. Die Attraktivität der Internetdienste gerade für junge Wissenschaftler führte zu einem stetigen Wachstum der Anzahl der Internetbenutzer. Zunächst war diese Expansion auf das amerikanische Erziehungswesen beschränkt, nicht zuletzt deshalb, weil die Benutzung von Internetdiensten im besten Fall über eine menügestützte Bedienungsoberfläche a la Ascii-FEN und im schlimmsten Fall nur durch Erfahrung im Umgang mit seltsamen Unixbefehlen möglich war (Manche Amis glauben, „that Unix was not entirely written in English“!).
Die Erfindung eines neuen grafischen Datenformats im Internet (das im „World Wide Web (WWW)“ oder kurz „Web“ verwendete html-format. Alles klar? Im Net spricht man Abk. und Engl.) hat seit 1994 zu einer beschleunigten Ausdehnung und Kommerzialisierung des Internets geführt - man muß jetzt nämlich nur noch mit der Maus klicken können, um sich im Internet zu bewegen.
Zur Demonstration genügen diese Zahlen über die technische Weiterentwicklung des Nets, mit der man versucht, mit dem stürmischen Wachstum der Benutzerzahlen Schritt zu halten: Die ersten Hauptkabel in den USA schafften gerade mal 56.000 b/s, waren also langsamer als ein ISDN-Anschluß und gerade mal doppelt so flott wie ein V.34 Modem. 1993 gingen bereits „Backbones“ in Betrieb, die 45 Mb/s bewältigten, und heute baut man „Datenautobahnen“ im Gigabytebereich.

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Netzwerkprotokolle: TCP/IP, PPP, SLIP und anderer Schnickschnack...

Sollen zwei Rechner Daten austauschen, dann muß irgendwie geregelt sein, in welcher Form das zu geschehen hat. Das ist nicht anders als bei anderen Kommunikationsformen. Reden z.B. zwei Menschen gleichzeitig aufeinander ein, und in verschiedenen Sprachen, dann gibt es wahrscheinlich einen größeren„Datenverlust“ (bis zu 100%).
Netzwerkprotokolle sind dazu da, solches unkoordiniertes „Babbeln“ zu vermeiden: Sie sind nichts anderes als eine Software, die dem Rechner„Manieren“ und eine bestimmte Sprache beibringt.

Das Internet verwendet ein Gespann aus zwei Netzwerkprotokollen: Das eine nennt sich „Transmission Control Protocol“ (TCP) und das andere „Internet Protocol“ (IP) (vgl. letzten Punkt „Geschichte des Internets“). Will man sich kurz fassen, dann verwendet man schlicht die Kurzbezeichnung TCP/IP (Teezeepeeipee oder Tisipiieipii...schö, gell?).

Dieses TCP/IP wurde so ausgetüftelt, daß es möglichst unabhängig von einer bestimmten Rechnerplattform benutzt werden kann. Deshalb hat es einen kleinen Nachteil gegenüber anderen Netzwerkprotokollen: Es unterstützt keine Netzwerkhardware. Mit anderen Worten: Ein Mac mit TCP/IP-Software weiß zwar, wie er zu reden hat und wann er nicht dazwischenquatschen darf, hat jedoch keine Ahnung, womit er reden soll - nämlich per seriellem Ausgang und Modem!

[Das MacOS-eigene Netzwerkprotokoll „Appletalk“ benutzt dagegen den seriellen Ausgang. Wer hat schon nicht mal die rätselhafte Fehlermeldung gesehen, daß irgendeine Anwendung einen der beiden seriellen Ausgänge blockiert, über den man sein Modem ansprechen will?
Öffnet man das Auswahlfenster, dann - heureka! - sieht man ein aktiviertes Appletalk (Deaktivieren, bei älteren OS-Versionen ist auch noch ein Neustart fällig!).
Mit TCP/IP passiert sowas garantiert nicht, da es mit dem seriellen Port nichts zu tun hat. Wenn sich etwas mit Appletalk um den seriellen Port„prügelt“, dann sind das z.B. Druckertreiber für schlichte Tintenspritzer, Terminalprogramme oder BTX-Decoder und schließlich das PPP oder SLIP.]


Nun braucht man also noch irgendetwas, das dem TCP/IP beibringt, den seriellen Port und das Modem zu benutzen: Hier kommt das PPP oder das SLIP ins Spiel. PPP steht für „Point to Point Protocol“ und SLIP für „Serial Line Internet Protocol“.

Diese Protokolle erlauben es dem Mac, seine Daten via seriellem Ausgang und Modem in das Internet zu schicken und zum Internetteilnehmer zu werden.

(Es gibt natürlich PPP/SLIP-Varianten für ISDN-Karten und -Adapter) Damit dies gelingt, muß die Gegenstelle ebenfalls das PPP oder das SLIP verwenden und die Funktion eines Einwahlservers ausführen (Beim Kumpel anklingeln macht noch keinen Internetzugang...).

Was macht nun dieser Einwahlserver? Der verhält sich fast wie ein Türsteher: Der Mac kommt via Modem daher und spricht schon mal TCP/IP und PPP (Ey, Alter, entweder läßt mi nei oder es gibt's was aufs ...). Der Einwahlserver prüft das und fragt nach der Clubkarte. Jetzt heißt es sein Benutzerpaßwort und sein Benutzerkürzel (Fachausdruck: UserID, Accountkürzel, „Login“...) anzugeben. Ab hier wird das Discobeispiel merkwürdig, denn unser Mac wird getauft.

Der Grund dafür liegt darin, daß man nur dann Bier in der Diso erhält, wenn man ein Namensschild trägt. Rechner sind bekanntlich blöde Blechkisten, die weder sehen noch hören, geschweige denn unsere Sprache verstehen können. Laufen können sie auch nicht. D.h. nicht einmal ein Internetserver (die Bedienung) für 20.000 DM findet unseren Mac in der Disco allein aufgrund seines Aussehens. Der Server klebt vielmehr eine Namensschildchen aufs Bier, das ab jetzt als Adresse dient und reicht das Bier einfach mal weiter. Der nächste Rechner schnallt hoffentlich, daß dies nicht sein Bier ist, und gibt es wieder weiter bis es irgendwann mal bei dem Rechner mit dem passenden Namen landet.
Hat unser Mac keinen Namen, dann wird er nie ein Bier (sprich Daten!) bekommen, welche Vorstellung!
Doch zum Glück war ja der Türsteher so nett, uns einen Namen zu geben. Diesen Namen trägt der Mac jetzt aber nicht in alle Ewigkeit, sondern er verliert ihn wieder, sobald er die Verbindung zum Einwahlserver trennt („heimgeht“). Geht er später mal wieder ins Netz, dann gibt es einen neuen Namen. Auch das hat seinen Grund: Die Anzahl der Namen ist nicht beliebig groß! In der Diso trägt nur das Personal feste, permanente Namen. Für das sich ständig wechselnde Publikum gibt es dagegen einen Vorrat an Namen, die nur zeitweise vergeben werden.
Damit vermeidet man, daß ein Rechner, mit dem sich vielleicht nur alle paar Wochen ins Internet eingewählt wird, eine Adresse blockiert, die vielleicht vom „Personal“, das andauernd im Netz hängt und für uns arbeitet, viel dringender benötig würde. Die Namen für den Gelegenheitsbesucher sind also übertragbar und „wiederverwendbar“. Diese Namen nennt man korrekt „temporäre Adressen“.

Die PPP-Software ermöglicht es dem Mac, diese temporäre Adresse vom Einwahlserver entgegenzunehmen und in die TCP/IP-Voreinstellungen zu schreiben.

Ab dann sind wir ein Netzteilnehmer, der zwar keinerlei großartigen Dienste anbieten kann, aber immerhin können wir Datenpakete in alle Welt verschicken, und aus aller Welt holen (und sind damit der Disco um einiges voraus: Die hat meistens nur ein halbes Dutzend verschiedener Biersorten).

Die FEN-Einwahlserver benutzen PPP, so daß ich hier keine Ausführungen zu SLIP bringen werde. SLIP ist etwas altmodischer und komplizierter und erfreut sich zum Beispiel bei dem Onlinedienst der Telekom „t-online“ (früher„BTX“) größter Beliebtheit.

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TCP/IP und PPP auf dem Mac

Wie sieht jetzt die Netzsoftware auf dem Mac aus?

MacTCP.gif oder TCP/IP

Beim TCP/IP gibt es beim Mac keine große Auswahl. Es gibt ein Kontrollfeld namens „MacTCP“, in der Version 2.0.4 oder 2.0.6 (besser!!), oder ein „TCP/IP“-Kontrollfeld als Teil der Open Transport Software, das aber in Wirklichkeit schon eine kleine Anwendung ist.
Wer ein MacOS 7.5 oder 7.5.1 besitzt, der hat das MacTCP installiert. Ab 7.5.3 gibt es stattdessen Open Transport.
Noch ältere Systemversionen müssen erweitert werden. Dafür gibt es extra Installer, die automatisch alles in die richtigen Ordner des Systemordners vergraben...bis hier hin ist noch alles recht mactypisch.

Anmerkung: Inzwischen sollte MacTCP nur noch auf alten 68k-Macs verwendet werden, da OpenTransport-TCP/IP die bessere Wahl auf allen Powermacs ist. Wer MacTCP verwenden will, der sollte die neueste Version (2.0.6) einsetzen!

Weiter kann an dieser Stelle nicht darauf eingegangen werden. Dies ist auch gar nicht nötig, denn bei den Installern liegt immer ein Readme dabei, das die Installationsprozedur ausreichend erklärt (nicht aber die Konfiguration!).

Beim PPP wird es schon komplexer.
Zuerst besteht es immer mindestens aus einem Gespann aus einer Systemerweiterung und einem Kontrollfeld.

FreePPPik.gif und FreePPPSetup.gif

Dann gibt es das PPP für den Mac in verschiedenen Ausführungen, die ich nicht alle detailliert beschreiben kann. Dazu müßte ich sie nämlich selbst testen, worauf ich gerne verzichte, denn es gilt, daß man ohne Not nicht seine funktionierende PPP-Software gegen eine andere austauscht. Alle PPP-Varianten, die ich kenne, basieren zudem auf einer guten alten 93er Freeware, dem Paket „ConfigPPP“ plus „PPP-Extension“, auf das die Merit Network Inc. und die „University of Michigan“ ein Copyright haben. Das Ziel aller Programmierer, die sich der Ur-PPP-Software annahmen, war es, das Einwählen komfortabler zu machen und die Schnittstellen der neuen Powermacs besser auszunutzen (die gab' es 93 noch nicht!). Die umfassendste Verbesserung - zumindest meiner Meinung nach - hat die FreePPPGroup Inc. geschafft. Deren PPP-Lösung besteht aus einem Kontrollfeld, das aber eigentlich ein Programm ist, einer PPP-Extension und einem Extramenü neben der Applehilfe, das es einem erspart, bei jeder Einwahl das Kontrollfeld öffnen zu müssen. Die aktuelle Version dieser Software heißt „FreePPP 2.5v2“.

Anmerkung: Inzwischen sollte FreePPP oder MacPPP (wie auch MacTCP) nur noch auf alten 68k-Macs verwendet werden, da OpenTransport-PPP (bzw. Remote Access) die bessere Wahl auf allen Powermacs ist. Wer FreePPP verwenden will, der sollte die neueste Version einsetzen (2.6.2), die hier ausführlich beschrieben wird!

Die folgende Einwahlbeschreibung funktioniert nur dann, wenn auf dem Mac sowohl PPP als auch TCP in irgendeiner Form ordnungsgemäß installiert sind.

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Die klassische Lösung: MacTCP-Einstellungen

Anmerkung: Inzwischen sollte MacTCP nur noch auf alten 68k-Macs verwendet werden, da OpenTransport-TCP/IP die bessere Wahl auf allen Powermacs ist. Wer MacTCP verwenden will, der sollte die neueste Version (2.0.6) einsetzen!

Öffnet man das Kontrollfeld MacTCP, dann sieht man folgendes Bild:

tcpAuswahl.gif

Das typische Dialogkästchen mit einem Feld im unteren Drittel, das mit „IP-Address“ beschriftet ist. Dieses Feld trägt am Anfang die Adresse 0.0.0.0. - sehr originell und nichtssagend. Das soll uns nicht irritieren, das füllt sich irgendwann von selbst. Später steht da z.B. 194.95.193.89, später wohlgemerkt. Alles klar? Nur keine Panik - Erklärung folgt.
Oben im Kästchen werden alle Icons der Netzwerkerweiterungen (= Protokolle) angezeigt, die mit MacTCP zusammenarbeiten können. „Localtalk“ kann da stehen, oder das Symbol für die ARA-Erweiterung (Apple's Remote Acceß), ein Symbol für die SLIP-Erweiterung und natürlich ein Symbol für die PPP-Erweiterung. Was dort angezeigt wird, hängt allein von den installierten Erweiterungen ab. Findet man kein PPP, dann ist es wahrscheinlich nicht richtig installiert. Also ran an den Systemerweiterungen-Ordner und nachsehen, ob da die PPP-Erweiterung drinsteckt!
Man markiert nun als ersten Schritt einfach das PPP-Icon genauso wie eine Datei in einem Ordner, indem man sie anklickt. Jetzt ist das MacTCP auf PPP eingestellt, war ja gar nicht so schwer. Als nächstes klickt man auf „more“ (falls deutsche Versionen herumgeistern: „Weitere Einstellungen“) und erblaßt.

tcp.gif

Jetzt schwimmt eine große Dialogbox auf dem Bildschirm, das sich in vier Felder unterteilt. Das erste Feld ist mit „Obtain Address“ („Vergabe der Adressen“) beschriftet, das zweite mit „IP Address“, das dritte mit „Routing Information“ und das vierte mit „Domain Name Server Information“. Das ganze sieht für weniger Versierte ziemlich verwirrend aus, aber - die gute Meldung - uns geht das meiste nichts an!

Unter „Obtain Address“ finden sich drei Optionen: „Dynamically“, „Server“ und „Manually“. Da unser Mac seine Adresse vom Einwahlserver erhalten soll, markieren wir die Option „Server“.Bei manchen MacTCP-Kontrollfeldern enthaelt die Option „Server“ noch eine Reihe weiterer Begriffe, die uns aber nicht weiter beschäftigen sollen. „Dynamically“ und„Manually“ wären auf jeden Fall die falsche Einstellung.

Unter „IP-Address“ stellen wir gar nichts ein. Und ich meine gar nichts! Wir verstellen weder den Schieberegler, unter dem die „vielsagenden“ Begriffe „Net“ („Netz“), „Subnet“ („Teilnetz“) und Node („Knoten“) stehen, noch machen wir an der „Class“ („Klasse“) herum, eine Checkbox mit „Lock“ („Gesperrt“) kreuzen wir auch nicht an, und in die Kästchen „Net“, „Subnet“ und„Node“ schreiben wir auch nichts hinein.

Was fehlt jetzt noch? Ja, richtig, das Feld in der rechten unteren Ecke nennt sich „Domain Name Server Information“, und hier tragen wir die Domain-Name-Server des FEN ein. Ein Domain-Name-Server ist so eine Art elektronisches Postleitzahlenbuch für das Internet. Oben habe ich bereits angedeutet, daß unser Mac irgendwann während der Einwahlprozedur eine Adresse wie z.B. 198.93.194.89 erhalten wird. Wer weiß noch die Adresse, die hier als Beispiel drei Absätze weiter oben steht? Keiner? Siehe da, wir haben das Problem: Die Internetadressen sind für Rechner geeignet, aber für den Menschen etwas schwer zu handhaben. Manche Leute bringen es tatsächlich fertig, sich die numerischen Adressen häufig benutzter Server zu merken, aber das dürfte eine verschwindende Minderheit sein. Deshalb gibt es menschlichere Rechneradressen, die sogenannten Domain-Namen. Die sehen z.B. aus wie „www.fen-net.de“. Oder wie „pop.rrze.uni-erlangen.de“. Gemeint ist im Fall 1 der Webserver des FEN als Teil des Bayernnetzes in Deutschland (de!), im Fall 2 ein Emailserver des Regionalen Rechenzentrums (RRZE abgekürzt - aha) der Uni Erlangen. Aus den Domainnamen kann man also mit ein wenig Übung erschließen, wessen Hardware man gerade auf brauchbare Daten absucht. Der Haken ist, das diese Namen für die Netztechnik wertlos sind. Für das technische Gelingen einer Verbindung funktioniert nur eine 4er-Zahlenkombination.
Um die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mensch und Maschine gleichzeitig befriedigen zu können, hat man „Domain Name Server“ eingeführt. Diese übersetzen ständig die „menschenlesbaren“ Adressen in numerische Adressen, und umgekehrt. Für uns als zeitweiliger Internetteilnehmer erfüllen diese Server dazu noch eine andere, sehr wichtige Aufgabe: Sie erteilen uns eine temporäre Rechneradresse.
Wenn wir uns mit dem Modem einloggen, dann sucht unser MacTCP zuerst nach einem Name Server, um zu wissen, wie unser Mac jetzt adressiert werden soll. Dazu muß es wissen, wie dieser Name Server heißt, und zwar mit numerischen Namen! Das FEN hat zwei Einwahlnummern, die 0911/530570 und die 09131/506506.

Beiden Nummern ist der Nameserver 212.204.115.10 zugeordnet!

Man trägt eine dieser beiden oder am besten alle beide in die Felder „IP-Address“ (rechts unten, rechts von der Spalte Domain!) ein. Unter Domain trägt man das Domain-Suffix des FEN an. Suffix bedeutet Anhängsel und ist nichts anderes als das fen-net.de in z.B. www.fen-net.de oder das uni-erlangen.de im Falle unseres Postservers.

Als letztes bleibt noch zu klären, daß wir bei dem Feld „Routing Information“ (links unten) nichts einzustellen haben und auch nichts einstellen können (ausgeblendet), sobald „Obtain Address“ auf„Server“ steht. Das ist auch schon der einzige Hinweis, daß der Großteil dieses Kontrollfeldes nach der Einwahl vom FEN-Server eingestellt wird und nicht von uns.

Schließlich muß man nur noch zweimal auf OK klicken und einmal neustarten, und schon ist das MacTCP konfiguriert auf den Betrieb mit dem Einwahlserver des FEN.

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Die neumodische Lösung: TCP/IP mit Open Transport

Was ist jetzt anders bei Open Transport? Zunächst wird hier das TCP/IP nicht per Kontrollfeld eingestellt, sondern mit einem kleinen Programm. Ein Blick in das Programmmenü genügt, um das zu sehen.
Abgesehen von dieser Formalität, ist es jedoch ähnlich wie das MacTCP-Kontrollfeld zu handhaben. Nach einem Doppelklick auf das TCP/IP Icon sieht man ein größeres Dialogfeld, in dem geübte Anwender sofort Sachen wiedererkennen, die auch im MacTCP exisitieren.

tcpipDialog.gif

Anstatt der Icons für die verschiedenen Netzwerkerweiterungen gibt es ein Pulldownmenü ganz oben („Verbindung“/„Connect via“), mit der man zwischen den verschiedenen Erweiterungen umschalten kann. Ist eine PPP-Erweiterung installiert, dann muß auch dieses hier erscheinen, und es ist natürlich auch einzustellen.
Gleich darunter befindet sich die „Konfigurationsmethode“(„Configure“). Dort stellt man PPP Server ein (entspricht der Einstellung Server beim MacTCP). Bei den Feldern „Teilnetzmaske“, „Router Address“ und „IP-Address“ steht jetzt netterweise „wird vom Server geliefert“. Man sieht schon, daß man hier nicht ganz so im Unklaren gelassen wird, wie bei MacTCP. Im Feld „Name Server Address“ geben wir wieder die numerische Adresse des FEN-Namensservers ein (212.204.115.10).

Rechts daneben ist unter „Domain Namen“ das Domain-Suffix des FENs einzutragen. Das wäre es schon, wenn man nicht bei diesem Dialogfeld eine Besonderheit antreffen würde, die mit seinem Programmcharakter zusammenhängt: Es gibt eigene Menüs (Ablage und Bearbeiten)! Unter „Bearbeiten“ befindet sich der Benutzermodus (Befehl-U tut's auch), mit dem man zwischen Grundfunktionen, erweiterten Funktionen und Administratorfunktionen umschalten kann.
Sind die erweiterten Funktionen eingestellt, dann erscheint in der rechten Hälfte des Dialogfeldes ein Button „Hostdatei auswählen“, dessen Besprechung hier aber nicht notwendig ist. Genau darunter aber kann in das Feld „Suchpfad: Lokale Domain (Suchbeginn)“ das Domain Suffix des FENs eingetragen werden. Man kann auch das FEN-Suffix unten in „Weitere Domains“ eintragen und „Lokale Domain“ leer lassen.
Rechts unten in der Ecke befindet sich eine Schaltfläche „Optionen“, die eine kleine Dialogbox öffnet, mit der man entscheiden kann, ob der Mac nur bei Bedarf „TCP/IP“ sprechen kann („Nur bei Bedarf laden“).
Das ist für die interessant, die mit RAM sparen müßen. Das Open Transport TCP/IP verbraucht deutlich mehr Arbeitsspeicher als das MacTCP, so daß diese Option ganz nützlich ist. Es gibt auch einen Haken an dieser Geschichte: Nicht alle Internetprogramme laufen angeblich reibungslos, wenn diese Option aktiviert ist (Mit Netscape 3.0/3.1 funktioniert das! Mit Internet Explorer 3.0 Beta 1 (68k-Version) und Netshark angeblich auch. Mit Apples neuer Internetsoftware Cyberdog sollte es auf jeden Fall funktionieren...wer weiß dazu was?).

Anmerkung: Inzwischen sollten die 3er-Versionen von Explorer und Netscape ausgedient haben, und Cyberdog ist mit dem Untergang der OpenDoc-Idee Geschichte. Alle 4er-Versionen arbeiten reibungslos mit OpenTransport-TCP zusammen, und die alternativen Browser Opera und Icab ebenfalls! Auf einem alten 68k-Mac würde ich übrigens Icab installieren, verbraucht weniger Ressourcen als selbst das uralte Netscape 2.0 und unterstützt dennoch neue Techniken wie Cascading Style Sheets.

einaus.gif

Man kann das TCP/IP auch ganz deaktivieren oder ständig aktiviert lassen. Dies kann vor allem für solche Anwender von Interesse sein, die ihren Mac in einem lokalen Netzwerk hängen haben, das mit OpenTransports Localtalk und TCP/IP arbeitet, und die gelegentlich ihren Rechner aus dem Netz herausnehmen wollen (ohne extra Neustart...), um die Rechenleistung zu erhöhen.

Ganz am Schluß noch ein Hinweis auf die Schmankerl des Open Transport TCP/IPs. Zunächst einmal beschleunigt es in Verbindung mit PPP und einem Modem die Netzwerkzugriffe auf a l l e n Macs, die genügend RAM und mindestens System 7 haben. Der Grund dafür liegt allerdings daran, daß das ältere MacTCP gelegentlich bei längeren Zugriffe (Downloads - also bei Aktionen, bei denen Daten aus dem Internet geholt werden!) einfach langsamer wurde (mysteriöserweise!), und nicht daran, daß das neue TCP/IP so toll ist. Dann erlaubt es von Natur aus, verschiedene Konfigurationen abzuspeichern. Das Menü dazu findet man mit Befehl-K oder unter der„Ablage“. Man kann sogar zwischen verschiedenen Konfigurationen umschalten, ohne neu starten zu müßen. Wer mehrere Einwahlserver benutzt, der wird dafür sehr dankbar sein.

Auf eine weitere Erläuterung dieser erweiterten Funktionen verzichte ich jetzt, denn das ist alles recht Apple-like gelöst und kann durch Herumprobieren selber entdeckt werden.

Zum Schluß dieses Kapitels noch ein auf Hinweis auf die seltsame Datei MacTCP DNR (Domain Name Resolver), die sowohl von MacTCP als auch von OT TCP/IP in den Systemordner gelegt wird. Mit dieser Datei kommt man Internetprogrammen entgegen, die zu einer Zeit entstanden, als MacOS 6.0.1 das aktuellste System war. Unter Sys. 6 lagen alle Kontrollfelder „lose“ im Systemordner herum, und wurden von den Programmen auch dort gesucht. Damit ein solches Programm unter Sys. 7 nicht vergeblich nach den TCP-Einstellungen sucht, legen die TCPs eine Einstellungsdatei in den Systemordner. Diese Datei kann man löschen, nach dem nächsten Neustart ist sie aber wieder im Systemordner. Weil sich ältere Internetprogramme ausserdem nicht mit einem Preferences-File zufrieden gaben, sondern ein ausgewachsenes Kontrollfeld haben wollten, ist die Datei MacTCP DNR auch noch fälschlicherweise als Kontrollfeld ausgewiesen. Das ist hier aber Absicht, d.h. die Eintragung bei Dateityp sollte nicht mit irgendeinem Utility verändert werden. Hat man Probleme mit der Verbindung, dann hilft es manchmal den MacTCP DNR und die eigentliche (Mac-)TCP-Preferences-Datei im Ordner „Preferences“ zu löschen. Man muss dann alle Eintragungen erneut vornehmen. Deshalb ist eine gute Idee, sich die wichtigsten Konfigurationsdaten zu notieren.

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Das FreePPP und die Einwahl

FreePPP ist die PPP-Freewarelösung, die ich benutze und kenne. Wer ein besseres PPP kennt, der soll das hier publik machen.


Anmerkung: Inzwischen ist auf den meisten Rechnern OpenTransport-PPP die bessere Wahl! Auf 68k-Macs kann es jedoch Sinn machen, an FreePPP festzuhalten. Wer FreePPP verwenden will, der sollte die neueste Version 2.6.2 einsetzen für das es hier eine eigene Dokumentation gibt!

FreePPP erscheint in Gestalt eines lustigen Installationsprogramms (während der Installation turnt ein Äffchen über dem Verlaufsbalken).

FreePPPMenu.gif FreePPPSetup.gif FreePPPik.gif

Nach erfolgreicher Installation und Neustart befindet sich ein Kontrollfeld„FreePPP Menü“ am richtigen Platz und ein weiteres Kontrollfeld („FreePPP Setup/Einstellungen“) in einem neuen Ordner („Internet Anwendungen“) auf der Festplatte - eigentlich an einem falschen Platz. Wer will, kann dieses Kontrollfeld in den Kontrollfeldordner befördern, es ist aber nicht unbedingt nötig - es handelt sich nämlich wieder mal um ein kleines Programm (Technikfreaks wissen natürlich, das jedes Kontrollfeld im Prinzip n u r ein kleines Programm sein sollte). Im Ordner Systemerweiterungen sollte schließlich noch eine PPP-Erweiterung aufgetaucht sein!

menue

Oben rechts neben der Applehilfe sieht man jetzt ein neues Menüsymbol, ein kleines Telefon. Aufgeklappt enthält es drei berauschende Punkte, je nach Version in deutsch oder auf englisch:
„Open Connection/Verbindung aufbauen“,
„Close Connection/Verbindung trennen“ und
„Open FreePPP Setup/FreePPP Einstellungen öffnen
(das erhellt wunderschön die Unterschiede zwischen deutscher und englischer Syntax).
Am Anfang brauchen wir natürlich das Setup, also benutzen wir gleich das Menü, um dieses Pseudokontrollfeld zu öffnen, ohne es erst finden zu müssen.

FreePPP.gif

Nach gelungener Tat sollte jetzt eine kleine Dialogbox aufgetaucht sein, in der es einen Connectbutton, eine Schaltfläche „Connect to“ und eine Schaltfläche „Home“gibt. In der linken Ecke unten zeigt sich ein blaues Dreiecklein, das man anklicken muß, um die weiteren Einstellungen vornehmen zu können. Das Dialogböxchen vergrößert sich nach unten und stellt vereinfacht drei Karteikarten dar, wie es eben zur Zeit schick ist.

Ist die Karteikarte „General“ („Allgemein“) im Vordergrund, dann sieht man sechs Checkboxen untereinander. Die „Allow applications to open connection“ läßt man besser leer, denn vielleicht will man Netscape mal dazu benutzen, Dateien auf der eigenen Festplatte zu lesen. Ist diese Option aktiviert, dann ruft Netscape beim Start das PPP automatisch auf und ruft die eingestellte Nummer an. Ist die Nummer dauernd belegt, hat man ein echtes Problem. Man möchte den Vorgang abbrechen, aber Netscape aktiviert ihn sofort wieder. Das Spielchen wird eine Weile durchgehalten, so daß man spätestens nach dem 5 Abbruchversuch radikalere Lösungen in Erwägung ziehen kann!
Im anderen Fall startet Netscape und meldet nur nach einem kurzen Augenblick, das die Netzwerkressourcen ausgefallen sind (wegklickbare Fehlermeldung). Danach kann man mit Netscape„auf dem Trockenen“ arbeiten.

„Disconnect if idle for“ stellt man sicherheitshalber mittels Pulldownmenü auf 5 Minuten ein (Maximum ist 2 Stunden!). Der FEN-Server wirft einen zwar sowieso nach 5 Minuten„Daten“-Ruhe aus der Leitung, aber doppelte Sicherung ist besser! Man vergißt am Rechner schnell, daß man noch gebührenpflichtig per Modem irgendwo hin verbunden ist. Den Rechner stört sowas wenig (er zahlt ja auch nix...).

„Check line every“ läßt sich von 20 Sekunden bis hin zu 4 Minuten verstellen. Was man da einstellt ist reine Geschmackssache - meiner Meinung nach jedenfalls. Die kurzen Checkintervalle bieten den Vorteil, daß sich das FreePPP schneller mit einer Warnbox meldet, falls tatsächlich etwas nicht stimmt.

„Show alerts during connect and disconnect“ laße ich immer unaktiviert - wer nervös und vorschnell auf Schaltflächen klickt, der sollte es vielleicht lieber aktiviert lassen. Es soll schon passiert sein, daß jemand vergißt, daß er seit längerer Zeit eine 1 MB Datei aus dem Internet herunterlädt und „Close PPP Connection“ bzw. „Disconnect“ anklickt. In so einem Fall ist man über Warnboxen mit einem Cancel-Button sehr dankbar.

„On connect, open FreePPP application“ startet immer das FreePPP Setup, wenn man übers Menü„Open PPP Connection“ anwählt. Wenn jemand noch Platz neben Netscape für eine Dialogbox hat - dann nur zu. Ein praktisches Feature kann höchstens die Anzeige der Verbindungsdauer sein, die man nur auf der Dialogbox geboten bekommt.

„Open application on connect“ ist genau das Gegenteil der allerersten Option „Allow applications to open connection“. Man kann sich Netscape automatisch starten lassen, oder ein anderes Internetprogramm. Schiefgehen kann hier nichts, denn FreePPP ruft erst dann die Software auf, wenn die Verbindung tatsächlich steht.

Rechts unten gelangt man mittels einer Schaltfläche in die Dialogbox des TCP/IPs. Das ist praktisch, denn wenn man seine Konfiguration am PPP ändert, um einen anderen Einwahlserver anzuwählen, dann muß man auch die Einstellungen am TCP/IP verändern (das gilt natürlich nicht, wenn man statt des Erlanger FEN-Servers mal den Nürnberger FEN-Server benutzt, weil man keine neuen Name Server angeben muß.). Hat man übrigens das Kontrollfeld MacTCP installiert, dann steht da tatsächlich „Open MacTCP“ und nicht„Open TCP/IP“!

Dann klickt man sich in das „Modem Setup“ links unten hinein und schaut auf eine neue Dialogbox, die man immer zuerst angucken sollte, wenn mal was schiefgeht. Hängt zum Beispiel das Modem aus irgendwelchen Gründen am Druckerport, dann kann das hier eingestellt werden (oberstes Pull Down Menü!).

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Für das darunterliegende „Dial Type/Wählverfahren“ muß man einen kleinen Test durchführen: Man nimmt sein Telefon und ruft jemanden an. Dabei genau hören, was bei dem Tastendruck auf jede einzelne Ziffer der Nummer zu erlauschen ist. Klackerts bei der 0 zehnmal und bei der 3 dreimal, dann benutzt man das Impulswahlverfahren. Hört man verschiedene Töne, dann benutzt man das Tonwahlverfahren(auch hochtrabend Mehrfrequenzwahlverfahren genannt). Letzteres ist moderner und schneller, so daß man es benutzen sollte. Wer das alte Impulswahlverfahren hat, der kann in seiner Bedienungsanleitung zum Telefon nachschauen, ob und wie man das Telefon auf Tonwahl umstellen kann. Funktioniert das mit dem Telefon, ohne daß aber eine Verbindung via Amtsleitung zustande kommt, dann hängt der Hausanschluß noch an einem alten analogen Vermittlungsknoten, der die Tonwahl nicht erkennt. In diesem Fall kann logischerweise auch das Modem nur funktionieren, wenn es auf Impulswahlverfahren eingestellt ist. An Vermittlungsknoten moderner Prägung funktionieren beide Wahlverfahren.

Mit „Modem speaker on while connecting“ kann man den Verbindungsaufbau akustisch verfolgen. Das kann manchmal nützlich sein, denn es gibt tatsächlich Betreiber von Einwahlservern, die bei größeren Ausfällen mehrere Anrufbeantworter anstatt der Modems hinhängen (Oder die Anrufbeantworterfunktion der Modems benutzen)! In so einem Fall ist es ganz nett, über den Modemlautsprecher zu hören, daß der Anschluß vorübergehend gestört ist. Außerdem hört man, ob besetzt ist, ob überhaupt kein Freizeichen auf der Leitung ist (Telefonrechnung bezahlt?), etc...;

„Long redial delay“/„Lange Pause zwischen den Wählversuchen“ benötigt man eigentlich mit allen Modems, die streng nach den Postvorschriften arbeiten. Diese Geräte haben nämlich eine Sperre eingebaut, die ständige Wiederwahlversuche kurz hintereinander blockiert. Man muß mindestens 30 Sekunden warten, bevor neu gewählt werden darf. Bei aktivierter Option wartet das PPP über eine Minute mit dem nächsten Wählversuch. Das ist zwar zu lang, erspart aber nervige Fehlermeldungen, die von Wiederwahlsperre ausgelöst werden.
Man kann bei vielen postzugelassenen Modems mit nicht dokumentierten Befehlen die Wiederwahlsperre abschalten, andere - postzugelassene !! - Modems haben sie gar nicht. Es scheint daher gar nicht dumm zu sein, beim Modemkauf auf sowas zu achten.
Aktiviert man „Hang up on disconnect“, dann legt das Modem zu Hause auf, sobald aus irgendeinem Grund die Verbindung zusammenbricht. Diese Option muß meines Erachtens unbedingt angekreuzt werden, denn es macht irgendwie keinen Sinn, nicht aufzulegen, wenn der Partner nicht mehr an der Leitung ist (es sei denn, man will nicht selbst angerufen werden, ähem). Das gilt auch für die Kommunikation per Modem, so daß ich gar nicht weiß, was diese Option soll. Weiß jemand eine Erklärung?

Zu„Fast Modem Initialization“ (ungefähr Mitte rechts) kann ich nichts sagen, außer daß es Powerbookbesitzer, die mit Batteriestrom arbeiten, unaktiviert laßen sollten (steht so in der Apple-Hilfe). Einen Performa mit Steckkartenmodem besitze ich nicht.
Darunter kann man mittels dreier Checkboxen entscheiden, ob man für verschiedene Accounts verschiedene Modeminitialisierungen verwenden möchte. Klickt man die Checkbox „Use:“ an, dann kann man einen Initstring für alle Accounts angeben. Klickt man „Use init string from account konfiguration“ an, dann muß man in einem späteren Schritt die Initstrings in die einzelnen Accounts eintragen. Mit „Use Autodetect String“ kann ich leider nichts anfangen. Bezüglich der Modembefehle bitte ich, die Bedienungsanleitungen genau zu studieren, eine Einführung in den Hayes-Kauderwelsch füllt Seiten. Ist alles nach unseren Wünschen eingestellt, dann klicken wir auf „OK“ und landen wieder bei der normalen FreePPP-Setup-Dialogbox.


Jetzt wird es Zeit, das Karteikärtchen„Accounts“ zu aktivieren.

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Was jetzt erscheint erinnert an den „Dateien öffnen“-Dialog und funktioniert auch fast genauso. Wenn wir bisher keinen Account konfiguriert haben, steht auch keiner da. Das ändern wir, indem wir auf „New“ klicken und eine neue Dialogbox hervorzaubern, die ihrerseits drei schicke Karteikärtchen zeigt. Das Karteikärtchen „Account“ (jetzt Singular!) muß als erstes ausgefüllt werden.

acc.gif

Beim Servernamen geben wir irgenetwas ein, z.B. „fen-net.de“ oder „Mein lieber FEN-Server“. Bei „Phone number“ logischerweise die Telefonnummer.

Bei Connect erscheint ein Pulldownmenü, das vier verschiedene Einwählarten erlaubt. „Directly“ bedeutet, daß unser Mac gleich nach erfolgreichem Verbindugsaufbau signalisiert, daß er eine PPP-Verbindung möchte. Der FEN-Server ist für diese Betriebsart konfiguriert, und nachdem das sowieso die einfachste Einwählart ist, stellen wir das auch ein.
„Using Terminal Window“ sollte man einmal ausprobieren: Das FreePPP zeigt nach dem Verbindungsaufbau ein größeres Fenster, und man sieht das spartanische Ascii-Outfit des FEN-Servers. Man sieht den Begrüßungstext und erhält nach Eingabe von Accountnr. und Paßwort zwei Optionen (1 oder 2), eine für den reinen Terminalzugang zum Ascii-FEN (da wo ihr gerade seid!) und einen für den PPP-Zugang. „2“ eingeben, unten im Terminalfenster auf PPP-Starten klicken und los geht's.

Achtung: FreePPP mit aktiviertem Terminalfenster ist kein richtiges Terminalprogramm!, d.h. wer wirklich nur auf die Ascii-Oberfläche des FEN will, der sollte PPP nicht benutzen, da ihm wichtige Funktionen einer echten Terminalemulation fehlen.

Aktiviert man „Manual“, dann muß man selbst den Befehl „Modem, ruf doch mal die 506506 an“ per Hand, d.h. per Hayes-Modembefehl rausschicken (atdt od. atdp 506506). Nicht so das Wahre, aber manchmal nötig, wenn man sein bockiges Modem genauer untersuchen muß.
„Using Connect Script“ benötigen die FEN-Benutzer nicht. Es gibt Einwahlserver, die die PPP-Verbindung nur als einen Dienst unter vielen anbieten und nicht so clever schalten wie unser FEN-Server. In so einem Fall muß erst ein explizites Kommando an den Einwahlserver gegeben werden, damit er in den PPP-Modus umschaltet. Da so was auf längere Sicht schnell nervig wird, kann man diese Formalitäten auch per Script automatisieren.

„User Name“ und „Password“ sind die sensibelsten Daten, die man auf eine Festplatte legen kann. „User Name“ wäre in diesem Fall die Accountnummer (z.B. fe111). Es steht zwar nirgends, aber man kann beide Felder oder nur das Feld„Password“ leer lassen. Beim Einwählen erscheint dann irgendwann eine Dialogbox, in der man dann seine Usernummer und sein Paßwort eingibt.

Wenn wir die allgemeinen Accounteinstellungen erledigt haben, dann sollten wir auf die Karteikarte„Connection“ klicken.

con.gif

Jetzt gilt es, zuerst den „Portspeed“ (zu dt. „Schnittstellengeschwindigkeit“) einzustellen. Bei den meisten Nicht-Powermacs ist bei max. 57.600 bps Schluß, bei Powermacs stellt man das auf den Wert 230.400 bps ein. Bei „Flow control“ stellt man in der Regel CTS & RTS ein - oder irgendwas anderes, einfach so lange verschiedene Einstellungen ausprobieren, bis man keine Probleme mehr hat - Wir sind hier bei Modemeinstellungen, da ist immer auch eine Portion Voodoo dabei!
Hat man unter dem Modem Setup keinen allgemeinen Modeminitstring für alle Accounts eingestellt, dann muß man jetzt hier noch einen eingeben. „AT&F0“ funktioniert bei mir...und funktioniert oft, aber wie gesagt, Vodoo...! Wer ein Modem besitzt, das in der Grundkonfiguration auf Daten- und nicht auf Faxkommunikation ausgelegt ist, der kann auch ATZ einstellen. Dieser Befehl„resetted“ alle Einstellungen, die später (z.B. durch eine Faxanwendung) vorgenommen worden sind. AT&F0 ist übrigens sowas ähnliches...hier kann ich nur auf die Dokumentation zum Modem verweisen.

Die dritte und letzte Karteikarte heißt „Options“. Hier ist alles schon ausgefüllt, wenn in der unteren Hälfte des Dialogfeldes angeklickt wird, daß die IP-Address vom Server geholt wird. In meiner englischen Version steht da „I'm not used“, „Me either“ und „Ditto“...also kümmern wir uns nicht darum und klicken ganz schnell auf OK.

Wir sind wieder im Accountsdialogfeld, nur ist jetzt ein Account in der Liste links aufgeführt, eben der, den wir gerade erstellt haben. Man kann sich jetzt denken, daß das FreePPP für diejenigen sehr komfortabel ist, die gleich mehrere Accounts bei verschiedenen Providern besitzen, oder die von der Erlanger Einwahlnummer (09131/506506) schnell auf die Nürnberger umschalten wollen (0911/530570).

Das letzte Karteikärtchen „Locations“ sollten sich Leute ansehen, die viel herumreisen und auch mal Ferngespräche führen, um sich ins Internet einzuloggen. Man kann dann verschiedene Vorwahlen oder Suffixe je nach Standorten einstellen. Die Einstellungsprozedur funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie bei der Einstellung der Accounts!

Alle Einstellungen, die man so vornimmt und abspeichert, sind durch zwei Klappmenüs im oberen Drittel des Dialogfeldes abrufbar, so daß man schnell hin- und herschalten kann. Diese Klappmenü bleiben auch erhalten, wenn man zum zweiten mal auf das blaue Dreieckchen klickt und die Dialogbox wieder auf eine erträgliche Größe reduziert.

Tja, und was kommt jetzt? Die spannende Einwahl. Ist alles richtig eingestellt, dann klickt man entweder auf den Connect-Button des geöffneten Kontrollfelds FreePPP Setup oder man benutzt den Menübefehl „Open Connection“.

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Dann erscheint eine Art Statusfenster, mit einem Verlaufsbalken, das den Rechner für ca. eine halbe Minute blockiert. Verschwindet es, dann ist die Verbindung erfolgreich hergestellt worden. Natürlich wird man irgendwann gebeten, seine UserID (Account-Nr.) und sein Paßwort einzugeben, falls man das im FreePPP Setup offen gelassen hat. Hat man dem FreePPP mittels der oben erläuterten Einstellmöglichkeiten erlaubt, Internetprogramme automatisch zu starten, dann sollte - nachdem das Statusfenster verschwunden ist - diese Anwendung starten. Bei mir ist das zur Zeit der WWW-Browser Netscape.

Gibt es Probleme - dann sollte man ZUERST prüfen, ob alle Stecker da sind, wo sie hingehören, angefangen vom seriellem Modemkabel bis hin zum Kabel zwischen Modem und Telefonbuchse.
Man sollte auch - klingt vielleicht doof - mal nachsehen, ob das Modem angeschaltet ist! Alles schon dagewesen ... (bei mir z.B.), vor allem wenn das Modem außerhalb der Sichtweite hinterm Bildschirm steckt. Es empfiehlt sich daher, das Modem irgendwie im Blickfeld zu haben!
Eine beliebte Störung erklärt sich aus dem schlichten Tatbestand, daß die FEN-Nummern einfach belegt sind. Dann geht halt nix mehr.
Schließlich gibt es auch noch die Möglichkeit, das unser FEN-Server mal kaputt ist oder gewartet wird. In so einem Fall sollte man „Using Terminal Window“ zur Einwahl aktivieren (siehe entsprechenden Punkt oben). Gelegentlich erscheint dann eine Mitteilung, wieso gerade was gestört oder nur eingeschränkt benutzbar ist.

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© 1997, Markus Deistler - Letzte Änderung: 10. Oktober 2001
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