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Fürther Geschichtswerkstatt e.V.:

Broschüre Online: "Kristallnacht" in Fürth

<Analoge Suchbegriffe: Reichskristallnacht/Reichs-Pogrom-Nacht 1938>

Teile einer schon lange vergriffenen Broschüre des
Städtebilderverlages Fürth von 1988
(aber immer wieder nachgefragt)


(Titelbild - "kristallnacht" in fürth - November 1938)



(Seite 2 der Broschüre)


IMPRESSUM

"kristallnacht" in fürth

Sondernummer der FÜRTHER FREIHEIT November 1988

Redaktion:
Lothar Berthold, Peter Krauss, Andy Reum, Josh Reuter.

Fotos:
Ferdinand Vitzethum
(Titelbild, S.2-4, 6 unten, 7 unten, 8-9 unten mitte, 10-13, 14 unten, 15, Rückseite)

Fritz Wolkenstörfer
(Seite 5, 6 oben, 7 oben, 8-9 außer unten mitte, 14 oben)

V.i.S.d.P.: Andy Reum,
Erlanger Str. 71, 8510 Fürth

(Ehemals Wissenschaftlich-Publizistischer Verlag)
heute: "Städtebilderverlag Fürth", Postfach 1212, 90702 Fürth

Der Haupttext der Broschüre:

"kristallnacht" in Fürth
(Sondernummer/Broschüre zur "Reichskristallnacht")


EDITORIAL  im November 1988:

Die "Reichskristallnacht" jährt sich zum fünfzigsten Mal. Jene Nachtstunden vom 9. auf den
10. November 1938, in denen das faschistische Deutschland sich einmal mehr in seiner
ganzen Blutrünstigkeit offenbarte, sind Gegenstand dieser Sondernummer der FÜRTHER
FREIHEIT. Es geht dabei hauptsächlich - was das Bildmaterial betrifft sogar ausschließlich -
um das Geschehen in Fürth. Allerdings wird es notwendig sein, auf einige allgemeine Er-
eignisse einzugehen, die den Rahmen bildeten  für  alle  Aktionen; eben auch für die in Fürth.
Und es wird ebenso nötig sein, ein wenig in der Jüdischen Geschichte Fürths zu blättern, um
die Diskrepanz hervorzuheben zwischen der jahrhundertelangen fortschrittlich aufgeklärten
Haltung Fürths und der -gezielten - Zerstörungswut der Faschisten.

Die Fotografien stammen aus den Negativ-Beständen  der Nachlässe von Fritz Wolkenstörfer
und Ferdinand Vitzethum im Stadtarchiv Fürth, die noch nicht vollständig ausgewertet sind. Der
Text stützt sich unter anderem  auf das Prozeßprotokoll des Gerichtsverfahrens  gegen  den
Fürther   Oberbürgermeister von 1933-39, Franz Jakob, der zusammen mit anderen Par-
teifunktionären und dem Feuerwehringenleur Johannes Rachfahl wegen der Vorgänge in der
"Reichskristallnacht nach Kriegsende angeklagt wurde (Az.: Reg.f.H.V. 554 KLs 199/50).
Ferner konnte  auf  eine  Facharbeit  von Klaus Leschik mit dem Thema "Antisemitismus in
Fürth  von  der 'Reichskristallnacht' 1938 bis Ende 1938" zurückgegriffen werden.

Außerdem stammen viele wertvolle Quellentips von Gerd Walther, dem hiermit gedankt werden
soll. Dank gebührt auch dem Stadtarchiv Fürth, Herrn Dr. Richter und seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern für die Bereitstellung des Foto- und Quellenmaterials.   Andy Reum

EIN JUDISCHES ZUHAUSE

Die Geschichte der Juden in  Fürth beginnt 1528. Der Ansbacher Markgraf gestattete dem
Juden Männel "als ersten" die Niederlassung in Fürth. Die Dreiherrschaft durch die Ansbacher,
die Bamberger und die Nürnberger war auch für die Entwicklung der jüdischen Gemeinde von
Vorteil;  hier fanden sie den Schutz, der ihnen andernorts (beispielsweise in Nürnberg oder
auch Wien) versagt war. So erlaubten wenig später - 1556 - die Bamberger Dompröbste den
Juden die Ansiedlung. 1601 zählte Fürth bereits 22 jüdische Familien und ein Jahr vor Aus-
bruch des Dreißigjährigen Krieges wurde die erste Synagoge fertiggestellt (die zweite folgte
1697).

Synagoge heißt im jüdischen Sprachgebrauch auch Schul. Der Schulhof (d.h.  also  der
Synagogenplatz) befand sich zwischen Mohren- und Königstraße. Ein Denkmal im Sanie-
rungsgebiet der Altstadt erinnert an die 321-jährige Geschichte der "Altschul", die in der
"Kristallnacht" ihr brutales Ende fand.

Ihre Blütezeit hatte die jüdische Gemeinde  zwischen  der  zweiten Hälfte des 18. und Ende
des 19. Jahrhunderts, während der sie etwa ein Fünftel der Bevölkerung stellten. Etliche Vor-
reiter der Emanzipation der Juden in Bayern kamen aus Fürth: unter anderem der erste
Rechtsanwalt  (1848),  der  erste Landtagsabgeordnete (der Liberale Dr. Morgenstern,  1849)
und auch der erste jüdische Sozialdemokrat in einem bayerischen Gemeindekollegium (Gabriel
Löwenstein, 1869). Ein gut Teil des Fürther Wohlstands war den Juden zu verdanken. Viele
Stiftungen  und  bedeu-tende  Spenden stammen von jüdischen Geschäftsmännern,  so  zum
Beispiel  das Nathanstift, das Berolzheimerianum und die Lungenheilanstalt im Stadtwald, die
später - Ironie der Geschichte - in eine SA-Schule umfunktioniert wurde. Auch für den Bau des
Stadttheaters  kam ein überdurchschnittlicher  finanzieller Beitrag von jüdischer Seite.

Hatte   die  jüdische   Gemeinde während des 19. Jahrhunderts bis in die 20er Jahre unseres
Jahrhunderts zweieinhalb- bis dreieinhalbtausend Menschen gezählt, so waren es Anfang
1933 noch etwa 2000. Zehn Jahre später  meldeten die Nazis Fürth "judenfrei".

EIN ANLASS

7. November 1938, Paris. Morgens um 9.30 Uhr betritt der erst 17jährige Herschel Grynszpan
die deutsche Botschaft.  Zwar  möchte  er zum Botschafter oder wenigstens zu einem der
Legationssekretäre, landet jedoch im Büro des Gesandtschaftsrats Ernst vom Rath. Kaum
in dessen Zimmer eingetreten, zieht Grynszpan  einen  Revolver  und schießt auf den Diplo-
maten. An den Verletzungen stirbt vom Rath am Nachmittag des 9. November. Grynszpan war
ein Sohn von  in Deutschland in ärmlichen Verhältnissen lebenden polnischen Juden; 1936
emigrierte er zu einem Onkel nach Brüssel, dann nach Frankreich. Seit Anfang 1938 hatte
Grynszpan keine  gültigen  Papiere  mehr - weder deutsche noch polnische - die französischen
Behörden hatten für August seine Ausweisung verfügt. In Paris konnte er sich somit nurmehr
illegal aufhalten. Ende Oktober 1938 wurden seine engsten Angehörigen, die Eltern und zwei
Geschwister, von der Gestapo an die deutsch-polnische Grenze deportiert. Eine Postkarte
seiner Schwester unterrichtete Grynszpan davon am 3. November.  Wenig  später kaufte er
sich von seinem letzten Geld den Revolver, mit dem er tags darauf  die  Verzweiflungstat
ausführte, die den Nazis als willkommener Anlaß diente für einen der übelsten  Gipfelpunkte
ihrer Herrschaft.

Was dem Attentat zunächst folgte, war  eine  blutlüsterne Pressekampagne; die längst gleich-
geschalteten Medien riefen nach Rache. Diese Rache  war  die "Reichskristallnacht". Jedoch
war  das  Attentat nur ein Vorwand für die antijüdischen Aktionen, die wenigstens in Teilen
schon längst geplant waren und in   den Schreibtischen der Gestapo dem Vollzug harrten. Nur
so können beispielsweise die 30.000 bis 35.000   Deportationen   dieser Nacht erklärt werden.

Die "Reichskristallnacht"  war  der Auftakt einer Serie antisemitischer "Gesetze", mit der die
Juden aus dem wirtschaftlichen  und  gesellschaftlichen Leben gedrängt werden sollten; aber
nur eine Zwischenstation zur sogenannten "Endlösung", die Hitler schon vor der Machter-
greifung 1933 in seinem Pamphlet "Mein Kampf" öffentlich propagiert hatte.

Nach dem Pogrom konnte man in den deutschen  Tageszeitungen  mit fast identischen
Formulierungen - nur die jeweiligen Ortsnamen waren verschieden  -  nachlesen,  daß es
"niemand  mehr  ertragen"  könne, "mit welcher  Dreistigkeit das Judentum  immer
wieder  seine  unmenschliche Fratze zeigt"

DIE "KRISTALLNACHT" IN FÜRTH

9. November 1938, München. In der "Hauptstadt der Bewegung" begeht man den 15. Jah-
restag des Marsches der Faschisten zur Feldherrnhalle. Die meisten NS-Größen, einschließ-
lich Goebbels und Hitler, sind anläßlich dieser Selbstbeweihräucherungsfeier der NSDAP in
München. Nach dem Spektakel kommen die altgedienten Parteibosse im Alten Rathaussaal
zu  einem  Kameradschaftsabend zusammen. Gegen 21 Uhr erscheint dort ein Bote und
überbringt Hitler die Nachricht, daß Ernst vom Rath seinen Verletzungen erlegen sei. Hitler hält
Rücksprache mit Goebbels und verläßt die Versammlung, ohne seiner Gewohnheit gemäß eine
Rede gehalten zu haben

Zur gleichen Zeit endet im Fürther Stadttheater gerade eine einstündige NSDAP-Feier mit
demselben Anlaß.  Die  örtliche  Parteispitze - allen voran Oberbürgermeister Jakob - trifft sich
hiernach in ihrem Stammlokal "Cafe Fink" (Ecke Most- und Hallstraße).

Eine Stunde später erhebt sich in Münchens Altem Rathaussaal Goebbels, um der versam-
melten Führerschaft den Tod vom Raths mitzuteilen. Die Botschaft mündet in eine leiden-
schaftliche antisemitische Hetzrede,  die  im Grunde nichts weiter ist als eine bewußt schlecht
verhohlene Aufforderung zum Pogrom (Goebbels notiert denn auch in seinem Tagebuch: "Jetzt
wird tabula rasa gemacht"). Der Propagandaminister verfolgt dabei die Taktik, die Urheber-
schaft der Partei an den Unruhen soweit als möglich zu verschleiern;  gleichzeitig  sind  die
NSDAP-Verbände jedoch für die Organisation des Pogroms zuständig. Eine Vorgabe, die
wegen des militärischen Enthusiasmus der SA vielerorts und besonders in den Städten
gründlich daneben geht. Wenigstens die internationale Presse hat sich von der faschistischen
Mär des "sich entladenden Volkszorns" nicht täuschen lassen.

Kaum hat Goebbels seinen letzten Satz gesprochen, stürzen die Parteifunktionäre (und  nach
ihnen die SA-Führer) an die Telefone, um die Zerstörungsmaschinerie in den einzelnen Gauen
in Gang zu bringen; bis Mitternacht sind somit die wichtigsten  Dienststellen  im  ganzen
Reich unterrichtet.

Es ist wenig nach 24 Uhr, als erste Meldungen von den bevorstehenden Aktionen zu Ober-
bürgermeister Jakob in das inzwischen vollbesetzte "Cafe Fink" dringen. Jakob befiehlt
den Feuerwehrkommandanten Rachfahl zu sich und erklärt ihm - Johannes Rachfahl war alles
andere als ein antisemitischer Fanatiker - was er im Falle eines nächtlichen Brandes der
jüdischen Gebäude zu tun hätte:  die umliegenden Häuser vor dem Ubergreifen des Feuers zu
schützen.  Die Zielobjekte - jüdisches Krankenhaus (Theaterstraße), Realschule (Blumen-
straße), Waisenhaus (Julienstraße - heute Hallemannstraße)  und  Synagogenplatz (zwischen
Mohren- und Königstraße) - lagen etwas verstreut in der engbebauten Innenstadt. Eingedenk
dessen kann sich Rachfahl auf die Unmöglichkeit eines solchen Auftrags berufen, und seine
Bedenken machen auf Jakob offenbar Eindruck. Jedenfalls bleiben die Brandlegungen auf
den Synagogenplatz beschränkt.

Der  Überfall  auf  die  Synagoge beginnt zwischen ein und halb zwei Uhr und wird von unge-
fähr 150 SA-Männern in Uniform (was den Vorstellungen Goebbels' keinesfalls entspricht s.o.)
durchgeführt. Größtenteils handelt es sich hierbei um Schüler der SA-Schule im Stadtwald
dem heutigen Waldkrankenhaus).  Befehlshaber ist der SA-Obergruppenführer und Führer der
Gruppe Franken der SA, von Obernitz; also ein hochkarätiger SA-Scherge. Sein Brandstifter-
trupp  verschafft  sich gleich   nach  Ankunft  auf dem Schulhof kurzerhand gewaltsam Ein-
tritt zur Synagoge, demoliert dort sämtliche Inneneinrichtung, inklusive des Thoraschreins und
des angrenzenden  Betsaals,  häuft  die Trümmer aufeinender und zündet sie an.
Währenddesssen - mittlerweile ist es 2 Uhr - begibt sich von Obernitz in des "Cafe Fink", wo er
den Oberbürgermeister   von  den Geschehnissen  in  Kenntnis setzt. Dieser  macht sich mit
mehreren Parteigenossen auf den Weg zum Brandort. Die Feuerwehr wird erst um halb vier
Uhr alarmiert...

Als diese anrückt,  stehen jedoch Wände und auch die  Dachkonstruktion  noch. Die Lösch-
versuche, die einen gänzlichen Abbrand  vielleicht verhindern könnten, werden von der SA
unterbunden mit der Drohung, sie würden die Schläuche durchschneiden. Um 7 Uhr morgens
ist die Synagoge eingeäschert.

Jakob gibt sich damit aber noch nicht  zufrieden.  Die  Gunst  der Stunde nutzend, nötigt er am
Vormittag  des  10.  November  den Brandmeister Rachfahl,  auch  das Hausmeisterhäuschen
niederzubrennen (es steht sowieso einem Straßenbauplan im Wege), in dessen erstem Stock
sich zudem noch ein Betsaal befindet.  Es gelingt den Wehrmännern, die Möbel des Haus-
meisters zu retten. Die begonnenen Löscharbeiten werden abermals - diesmal vom Ober-
bürgermeister - abgebrochen.

Mit der Synagoge wurde auch ein Sinnbild für die einstmals so lobenswerte  Fürther Freizü-
gigkeit zerstört. Aber selbst diese Tatsache muß  verblassen vor den Greueltaten, die  die
Faschisten  den Menschen - besonders auch in jener Nacht - zugefügt haben.

Gegen 2 Uhr werden sämtliche Mitglieder der jüdischen Gemeinde von auswärtigen SS-
Männern aus ihren Wohnungen geholt - auch die 42 Kinder des Waisenhauses- und auf
dem Schlageterplatz (heute Fürther Freiheit) zusammengetrieben. Im Gegensatz zu der
weiträumig von der SA abgesperrten Brandstelle an der Synagoge gibt es hier etliche
Schaulustige. Unter Demütigungen müssen die Gefangenen dort fünf Stunden lang stehen,
bevor wenigstens Frauen und Kinder wieder freigelassen  werden.  Die  Männer werden ins
Berolzheimerianum geschafft, wiederum gedemütigt, mißhandelt, und erst am Abend
entscheidet eine SS-Kommission, wer vorläufig nach Hause darf, wer ins Nürnberger
Gefängnis kommt und wer ins KZ  Dauchau. Letzteres Schicksal ereilte etwa 150 Männer.

Im gesamten Reich wurden in der "Kristallnacht" 91 Juden ermordet. In Fürth wurde ein
Mensch zu Tode mißhandelt, ein weiterer nahm sich das Leben.

NACH 1945

Franz Jakob wurde 1951 vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus
verurteilt. Rachfahl  wurde  wegen  geringer Schuld  amnestiert.  Von Obernitz starb im Krieg.

Eine "Stunde Null" in Fürth nach dem Krieg?

Sie hat nicht stattgefunden, nirgendwo, auch nicht in Fürth. Filbinger (Baden-Württemberg) und
Waldheim (Österreich) sind nur berühmte Beispiele dafür, daß die Abkehr vom Faschismus oft
nur sehr halbherzig geschah. Auf wirtschaftlichem Sektor gab und gibt es zahlreiche Gewinnler
der Zwangsarisierungen, die seit/nach 1945 - wohlweislich über die Herkunft ihres Besitzes
schweigen (dürfen).

Und oft ergibt sich auch der Eindruck, daß es ein lebendiges "geistiges Erbe" jener Zeit gibt:
Außenpolitisch bei der unverfrorenen Unterstützung rassistischer und diktatorischer Regimes;
innenpolitisch, indem beispielsweise "präventive" Hausarreste gegen türkische Bürger ausge-
sprochen  werden  (und  noch dazu dieser Vorgang als "völlig normal" dargestellt wird). Ins-
besondere ist überall dort Vorsicht, Mißtrauen und  Widerstand  geboten,  wo versucht wird,
Menschenrechte mit angeblich legalen Mitteln zu untergraben.

Andy Reum im November 1988
 

Zu den Bildern....
 


Seite 2 Bild Links:
Ein Fürther Idyll. Blick von Synagogenplatz -
dem "Schulhof" auf die Häuserfront der
Königstraße. Zu erkennen ist der mit reich
verzierten schmiedeeisernen Toren verse-
hene Ausgang des Schulhofes.



(Seite 3 der Broschüre)

EIN JUDISCHES ZUHAUSE


Seite 3 Bild:
Der Eingang zum Schulhof von der Mohrenstraße. Eine Ecke
der Hauptsynagoge ist zu erkennen, dahinter der Giebel des
Rabbinerwohnhauses.
(Ein Foto der ganzen Synagoge vor der Zerstörung existiert
leider nicht im Stadtarchiv. Falls sich ein solches in Privatbe-
sitz befindet, bitte dem Verlag oder dem Archiv mitteilen!)

Nachträglicher Einschub zum Vergleich:
Blick durch das Tor nach der Zerstörung





(Seite 4 der Broschüre)


Seite 4 Bild Oben:
An den Ortsschildern (nicht nur Fürths) fanden
sich ca. ab 1935/36 solche Propaganda-
sprüche, die den allgemeinen und offiziellen
Judenhaß aufzeigen.

 


Seite 4 Bild Unten:
Der vollständige Satz, der am Tag nach der "Kristallnacht" das jüdische Waisenhaus
verunzierte, lautete: "Wir lassen keine Deutschen von einem Juden morden". Die Fenster
des Erdgeschosses waren - hier nur schwer erkennbar - sämtlich eingeschmissen.



(Seite 5 der Broschüre)

EIN ANLASS
(Der Tod des NS-Gesandten Vom Rath in Paris)

                  
Seite 5 Bild Oben links:
Innerhalb weniger Stunden zerstörte das von den Nazis
gelegte Feuer die Hauptsynagoge und einige Nebenge-
bäude. Über 300 Jahre lang war die "Altschul" ein Symbol
gegenseitiger Toleranz gewesen.

Seite 5 Bild Oben rechts:
In den Morgenstunden des 10. November 1938 werden die
letzten Brandherde in der zerstörten Synagoge gelöscht.
 


Seite 5 Bild Unten:
Die Brandstifter betrachten vor dem Haupteingang der
Altschul ihr "Werk"



(Seite 6 der Broschüre)

 


Seite 6 Bild Oben:
Die rauchenden Trümmer der alten Synagoge
am 10. November 1938

 


Seite 6 Bild Unten:
Einige Zeit später beginnt der Abbruch der Trümmer (links).
Rechts die Ruine der Mannheimer- und Winterschul.
Im Hintergrund die Staudengasse



(Keine Bildbeschreibung auf Seite 7)





Seite 8/9 Mitte der Broschüre)


 
 

Innenaufnahmen von der zerstörten Altschul 1938:

           

 



(Seite 9 der Broschüre)
 

             
Seite 9 Bild links:
Die zerstörte Altschul von der
Winterschul aus zu sehen

Seite 9 Bild rechts:
Haupteingang der Altschul
(im Hintergrund die Winterschul)



(Seite 10 der Broschüre)

DIE "KRISTALLNACHT" IN FÜRTH
 


Seite 10 Bild:
Die Ruinen der neuen (vorn) und der alten Synagoge (hinten).



(Seite 11 der Broschüre)





(Seite 12 der Broschüre)

Bildbeschreibungen
Die Bilder auf den Seiten 12 bis 15 (Korr. 2004) zeichnen die Chronologie des Abrisses des

Synagogenpiatzes nach. Ausgangspunkt ist dabei der Blick auf das Schulhoftor der Moh-
renstraße. Als Orientierungshilfen dienen der Telegrafenmast und das ihm nächststehende
Haus, der hohe Schornstein sowie die Michaelskirche.

 


Seite 12 Bild Links oben:
Die zerstörte Neuschul mit dem - intakten - Tor. Das Bild ergänzt
sich mit dem - zeitgleich aufgenommen - Titelbild der Broschüre.

 


Seite 12 Bild Links unten:
Das Schulhoftor wurde noch vor der Neuschul abgerissen; an
seiner Stelle steht ein Schild, das den Zutritt "strengstens"
untersagt. Hinter der Altschul-Ruine steht das äußerlich unbe-
schädigte Rabbinerwohnhaus.

 


Seite 13 unten:
Kein Brandschaden ist der offene Dachstuhl der "Scharre"; diese
Kleintierschächterei wurde auf Geheiß Jakobs (damals Fürths OB)
einfach mit abgerissen.


Seite 13/14 Bilder:
Neuschul und Scharre sind fast bis auf die
Grundmauern abgetragen.

 


Seite 14 Bild unten:
Die größeren Steinbrocken werden erst später beseitigt.



(Seite 15 der Broschüre)

 


Seite 15 Bild oben:
Oben: Ebenso wird das Rabbinerwohnhaus erst im Nachhinein abgebrochen.
 


Seite 15 Bild unten:
Der Blick vom Synagogenplatz auf die Häuserfront der Königstraße bietet viel
Trostlosigkeit. Vom ehemaligen Schulhof steht nur noch ein Restmäuerchen der Neuschul an
der Mohrenstraße (ungefähr am Standort des Fotografen); dieses verschwindet erst, als aus
dem Synagogenplatz in den 60er Jahren ein Parkplatz wird.

 


(Rückseite der Broschüre)
 
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