Becnel, Rexanne: Das Herz meines Feindes

"My gallant enemy" 1990

Heyne TB 04/216, 381 Seiten, DM 9,90, Juni 1998

ISBN 3-453-12407-3

Die stolze Lady Lilliane wehrt sich gegen den Ritter Corbett of Colchester, den sie gezwungen war zu heiraten.

Eigentlich ist Lady Lilliane nur aus dem Kloster nach Hause gekommen, um ihrer Schwester bei der Vorbereitung ihrer Hochzeit zu helfen, aber dann soll auch sie nach dem Willen ihres Vaters heiraten. Der ruhmreiche Ritter Sir Corbett of Colchester, mit dem sie bereits als Kind verlobt wurde, hat sich entschlossen die kurz nach der Verlobung begonnenen Feindseligkeiten zwischen den Familien zu beenden, indem er seine ehemalige Braut heiratet. Außerdem kommt ihm die Lage ihrer Burg gelegen als Stützpunkt bei der Suche nach Verrätern, die das Leben des Königs bedrohen. Auch ihre Flucht zum Kloster bringt nicht den erwünschten Erfolg: Lady Lilliane wird verheiratet. Aber sie schwört ihrem Ehemann ewigen Hass. Erst langsam beginnt sie ihm zu vertrauen, aber dann erscheint der Mann, den sie einst geliebt hat, auf der Burg Orrick und sät erneut Zweifel und Zwietracht zwischen den Eheleuten, die sich beide nicht dazu durchringen können, einander zu vertrauen. Aber schließlich muss Corbitt Lilliane aus einer überaus gefährlichen Lage retten. Erkennen sie nun, was sie einander wirklich bedeuten?

Tja, dieses Buch hier ist bestenfalls durchschnittlich. Irgendwie erweckt es den Eindruck, wenig sorgfältig geschrieben und noch weniger sorgfältig übersetzt worden zu sein. Der tapfere Ritter wird immer wieder als der "Lockvogel des Königs" tituliert - das soll wohl sowas wie ein Ehrentitel sein. Aber einen Ritter kann ich mir schwerlich als Lockvogel vorstellen, der müsste doch mehr oder weinger der Jäger sein und nicht der Köder, oder? Und mit Lady Lilliane ist man geneigt, die Geduld zu verlieren - ob sie sich wohl mal entscheiden kann, was sie eigentlich will? Wie wär's damit: erst nachzudenken anstatt unüberlegt zu handeln und dann zu heulen? Wenn es nur nach den vergossenen Tränen ginge, müsste das Buch eigentlich auf wasserfestem Material gedruckt sein. Jedenfalls reißt dieser Roman niemanden vom Hocker, ganz bestimmt nicht - deshalb nur bedingt (vor allem denen, die weinerliche Heldinnen mögen) zu empfehlen.


Letzte Änderung: 05.11.98 19:03:14