Kubicek/Thom (Aufsatz): Das betriebliche Umsystem
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Hauptkomponenten des betrieblichen Umsystems2 Klassifikation relevanter Umweltbeziehungen
Sowohl generelle Bedingungen (general environment) als auch aufgabenspezifische Bedingungen (task environment) lassen sich in direkte und indirekte sowie in faktische und potentielle Beziehungen klassifizieren.
3 Komponenten des globalen Umsystems
· Ökonomische Komponente:
Insbesondere Konjunkturlage (Inflationsrate, Beschäftigungslage, Wachstumsrate) (Arbeitsmarkt, Geld- und Kapitalmarkt)· Technologische Komponente:
Produktinnovationen und Verfahrensinnovationen· Rechtlich-politische Komponente:
Wirtschaftsordnung, einschließlich Wettbewerbsordnung, Währungsordnung etc.;
Sozialordnung; wirtschaftliche Strukturpolitik (z.B. Außenhandelspolitik, Binnenhandelspolitik, Einkommenspolitik, Industrie- und Gewerbepolitik, Regionalpolitik);
Wirtschaftliche Prozesspolitik (d.h. Stabilitätspolitik und insbesondere Konjunkturpolitik)· Soziokulturelle Komponente:
Demographische Struktur; Urbanisierung; Schichtung;
Wertsystem in bezug auf Arbeit und wirtschaftliches Handeln (Wirtschaftsethik);
Ausbildungssystem und Berufsstruktur;
Religion; Mode· Physische Komponente:
Infrastruktur (z.B. Verkehrsnetz und Energieversorgung);
Geographische Bedingungen; klimatische Bedingungen
4 Komponenten des aufgabenspezifischen Umsystems
· Aktionäre und andere Unternehmensexterne Eigentümer (z.B. stille Gesellschafter)
· Hersteller von Material (Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe einschließlich Fertigteile und Energie)
· Hersteller von Betriebsmitteln
· Potentielle Mitarbeiter
· Banken und andere Finanzierungsinstitute einschließlich Börsen
· Versicherungen
· Beratungsbetriebe (z.B. Steuerberater, Unternehmensberater, Rechtsanwälte)
· Konkurrenten auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten
· Potentielle Kunden
· Meinungsführer und Bezugsgruppen in der breiten Öffentlichkeit
· Staatliche Institutionen, Verbände, Medien
5 Umsystembezogene Verhaltensweisen der Unternehmung
Umsystembezogene Maßnahme der Unternehmung
Beeinflussungsstrategie
· Risikostreuung
Sortimentsverbreiterung u. -vertiefung, Diversifikation· Risikominderung
durch Kontrakte mit dem Umsystem (psychologische Kontrakte, Liefer-, Abnahme und Kreditverträge, zwischenbetriebliche Kooperationen, Bildung von VerbundunternehmungenAnpassungsstrategie
· Nach Gutenberg (1951)
(intensitätsmäßige, zeitliche, quantitative und selektive Anpassung)· Nach Thompson (1967)
(Pufferung, Glättung, Antizipation und Rationierung)Systeminterne Voraussetzungen und Maßnahmen der Unternehmung zur Sicherung der Beeinflussungs- und Anpassungsfähigkeit
Voraussetzungen
· Umsystembeobachtung und -erforschung
· Systemflexibilität
(strukturelle Flexibilität)Maßnahmen
· Subsystemdifferenzierung
(Schaffung von Korrespondenzsystemen zwischen Umsystem und Unternehmen)· Schaffung spezieller Subsysteme (Sensorsubsystem, Anpassungs- oder Innovationssubsystem)
· Geplanter organisatorischer Wandel
(Planned Organizational Change)