Cordonnier, Marie: Verratene Küsse

Heyne TB 04/195, 285 Seiten, DM 9,90, 1997

ISBN 3-453-12410-3

Marie Cordonniers Liebesroman spielt im Frankreich des beginnenden 17. Jahrhunderts und erzählt von einer jungen Frau, deren Unschuld ausgenutzt wird. Erst die Liebe eines ehrenhaften Mannes kann sie von ihren Selbstvorwürfen befreien.

Valentine, ein Bastard des französichen Königs, lebt bei ihren Zieheltern, dem Ehepaar Pelletier, das eine Kürschnerei besitzt, die den Hof beliefert. Das junge Mädchen, das von seiner Herkunft nichts ahnt, fühlt sich von dem schillernden Leben am Hof magisch angezogen, und lässt sich von dem gutaussehenden Garamont täuschen. Sobald sie ihm ihre Unschuld geschenkt hat, verliert er das Interesse an ihr und versucht sie in eine Intrige gegen den König zu verstricken. Einzig Yvain de Tournai, ein Cousin ihres Verführers, kann ihr jetzt noch helfen. Aber auch er begibt sich dadurch in Gefahr – zu spät erkennt Valentine, dass sie durch ihre Dummheit und Naivität das Leben des Menschen gefährdet hat, den sie aus ganzem Herzen liebt.

In diesem Buch vereinigt Marie Cordonnier alle Elemente, die typischerweise in ihren Romanen aus dem Umfeld des französischen Hofes vorkommen, Ehre, Liebe, Intrige und Verrat zu einer fesselnden Geschichte. Allen Romanen dieser Autorin ist eine distanzierte Erzählweise eigen, die aber zu dem strengen Hofzeremoniell passt und somit eigentlich nicht als störend empfunden wird, sondern eher dazu beiträgt, die Stimmung der Zeit einzufangen.


Letzte Änderung: 05.11.98 19:07:02