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Textdekoration: Augen kucken über den Rand

Dies ist eine kleine Sammlung von Links und Informationen. Die Informationen sind ungeordnet...

Tut mir leid, aber erst einmal muß ich meiner Begeisterung für diese Instrumente Luft verschaffen. – Viele Leute kennen sie vielleicht noch aus den 1970ern, als man sie auch auf Faschingsbällen hörte... (schauderhaft, die Leute damals konnten einfach nichts aus ihnen herausholen, sie waren kastriert durch die Volksmusik...)

Eine Hammond-Orgel ist ein geniales und aufwendig konstruiertes Stück Technik, in das höchstwahrscheinlich sehr viel Erfahrung aus vielen Experimenten eingeflossen ist. Meiner Meinung nach ist eine Hammond-Orgel einer der wenigen (wenn nicht der einzige) „Syntisizer“, den man über längere Zeit anhören kann.

Das liegt daran, daß diese Orgeln unheimlich verwandlungsfähig sind, und das, obwohl sie „nur“ den „einen“ Orgelsound produzieren können...: mit ihnen ist die volle Bandbreite möglich, von einem kaum wahrnehmbaren, sanften Klangteppich (ja, da muß man schon 'mal ganz dicht an den Lautsprecher robben), über sämtlich klassische Kircheninstrumente; man kann mit dieser Orgel jemanden etwas - "gsssssssst" - ins Ohr flüstern (man achte einmal im Fernsehen auf die Autowerbung, wo die Delphine neben dem Auto durch den Asphalt "schwimmen/springen" - kommt die noch? - das ist, das ist eine Hammond! Genial!); und ein paar schnelle Griffe zu den Zugregistern später hat man diesen schreienden, kreischenden Klang einer Rock-Orgel...! - - Mal tragend, mal perkussiv... – Einfach genial: eine unheimlich kompakte Kombination aus Universal-Syntisizer (siehe Telharmonikum) und Orgel. Der trockene Grundklang ist an sich sehr rein, einfach "fein" (diese Feinheit läßt einen süchtig werden...), aber trotzdem unheimlich reich, aber immer harmonisch, und er läßt aber noch Spielraum für eigene Klangveränderungen (-effekte)!

Wer jemals in seinem Leben eine echte Hammond-Orgel an einer Leslie-Box aus nächster Nähe gehört hat, diesen klaren, alles umschmeichelnden Klang (langsames Leslie), ohne diffus zu wabern, ohne einem den Keks aufzuweichen, aber trotzdem immer "greifbar", aber soooo sanft...; und (schnelles Leslie) diesen schwirrenden, aus allen Richtungen gleichzeitig kommenden, diesen in Schwindel versetzenden Klang, der kann nicht anders, als diesem Klang zu verfallen... Leider kommen die Leslie-Boxen bei Konzerten nicht so 'rüber, wie wenn man sie in einem kleineren Saal hört. - Deswegen beim nächsten Konzert einen Extra-Applaus an den Mischpulter, der das einigermaßen schafft...!

Von einem coolen, sanften "kchßßßßßßßßßßhh..."-Klang (Quincy Jones' "Summer in the City" oder die Auto-Werbung mit den springenden Delphinen 2002...) bis zu einer fauchenden Wildkatze...! Alles steckt da drin! - Einfach foxxy!

Wohl denen, die dieses Instrument besitzen und es zum Klingen bringen, die die Mühsal auf sich nehmen, es auf die Bühne zu hieven! – Wohl denen, die ein Road-taugliches Case bauen, um diese Intrumente unbeschadet über die Straßen dieser Welt zu transportieren!

Wohl den Mischern (Sonderapplaus!!!), die es bei Live-Konzerten schaffen, dieses Instrument seinen wohlverdienten Anteil am Gesamtklang zu verschaffen, und es auch noch schaffen, es bei Solos aus dem Gesamtbrei herauszuheben... (Ausrast-Applaus!!!)

Das alles klingt theatralisch, aber mich hat's erwischt...! Sorry.

Leider wurde der Bau der elektro-mechanischen „Tone-Wheel-Organs“ 1974 eingestellt (die Pieps-Synties drängten auf den Markt... schauder-schüttel-brrr; Plastik-Instrument - Plastik-Sound, immer flacher - gibt es heute noch einen (Pop-) Produzenten, dem man einen einfachen Sept-Akkord vorspielen kann, ohne daß er ohnmächtig zu Boden sinkt...?); Experten sagen, daß es selbst Hammond-themselves nicht gelungen ist, diesen Klang in seinen Nachfolgeinstrumenten jemals zu wiederholen... schade! Wie konnte man es nur zulassen, daß all das angehäufte Wissen über die verwendeten Materialien und Bauweisen etc. verloren gehen konnte...!

Eine museale Einführung gibt es unter http://www.obsolete.com/120_years/machines/hammond/. Dort gibt es auch die Beschreibung des Vorbildes, des Telharmonikums. Erst wer die Geschichte des Telharmonikums kennt, kann den wahren Wert einer Hammond-Orgel richtig einschätzen: die Universalität bei gleichzeitiger ('relativer' ;-) Kompaktheit.

Einen Auszug aus Manuals, die die Funktionsweise und Klangmischung beschreiben, findet sich bei http://b3world.com/hammond-techinfo.html.

Technik: Innereien, demonstiert an einem 2-Ton-Modell: http://www.b3sforsale.com/Two%20note%20Hammond.html (Stand 2001-11-01)
Die Betreiber dieser Site scheinen sehr ehrliche, aufrichtige Liebhaber dieser Instrumente zu sein, die Kunden-Resonanz zeigt dies deutlich.
Einige Bilder von dieser Site (falls sie einmal verschwinden sollte) sind unter ./images/ gecached.

Eine Site mit vielen technischen Tips und Hintergrundinformationen zur Restauration und Reparatur: http://www.sl-prokeys.com/

Eine weitere Site mit vielen technischen Tips und Hintergrundinformationen zur Restauration und Reparatur: http://www.mosweb.com/id20.htm
Eine Typenliste: http://www.mosweb.com/id63.htm.

Schweizer Site mit Klangbeispielen: http://www-itp.unibe.ch/~hauswirt/hammond.html

Michael Ansorge, Klavier- und Cembalobaumeister, Mittelehrenbach 15A, D-91359 Leutenbach, Telefon/Fax: 09199-1778 http://www.hamtech.de/

Anschließend eine kleine eigene Sammlung von Informationen zu Hammond-Orgeln unter ./by_model/


© 2001 ich
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Created: Mon Okt 29 00:47:01 MET 2001
Last updated: 
2007-09-13T14:06:52+0200
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