Vor diesem Strohblumenkreuz sammelten sich, beteten und sangen Marcel Callo
und seine zehn französischen Glaubensbrüder in ihrer Gemeinschaftszelle im
Gothaer Gefängnis, die sie selbst gern das "Obergemach" nannten - in
Anlehnung an die Hl. Schrift (Apg 1,13 ff.). Von den "Elf" (1 Priester, 2
Seminaristen, 8 CAJ-Leiter) sind acht in Konzentrationslagern umgekommen,
auch Camille Millet (gest. am 15. April 1945 in Flossenbürg): Dieser hatte
aus "Immortellen" ein Kreuz gebunden; mit Fernand Morin, einem der
Überlebenden, der als letzter Gotha verlassen sollte (Richtung Buchenwald),
ist es nach Frankreich gekommen.
"Übergib es in gute Hände", hatten ihm die Kameraden beim Abschied
aufgetragen. "Wir möchten dies teure Andenken gern wiederfinden."
aus: Marcel Callo - Zeuge des Glaubens und der Versöhnung,
Hrsg. Rosemarie Pabel, Franz-Sales-Verlag, Eichstätt