Wieder einmal ist August, und wieder einmal kommt der Ruf aus Zschopau.
Ob aus dem hohen Norden Finnlands oder aus der sengenden Sonne Afrikas,
von überall her kommen die MZ Fahrer zum jährlichen MZ Treffen.
Bei mir ist dieses Jahr die Entscheidung auf die ETZ250 gefallen, Schorsch
fährt TS250/1, und Freitag abend um 18:00 gehts los. Die Emme steht
bepackt und vollgetankt vor dem Haus, vor kurzem ist ein neuer Kolben reingekommen,
deshalb ist etwas Zurückhaltung angesagt. Trotzdem haben wir beschlossen
Autobahn zu fahren damit man noch bisschen was vom Programm mitbekommt.
Zuerst hole ich Schorsch in Schwarzenfeld ab, seine TS hat noch die Reste
vom Barkassprit abbekommen, wir füllen bei mir auch noch voll, dann
kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. So gehts zügig weiter, bei
Plauen an der Tankstelle treffen wir den ersten MZ Fahrer, der jedoch 750ccm
mehr zur Verfügung hat und seinen Kumpels das "Vorgängermodell"
seiner Maschine zeigt. Kurzes Probesitzen auf meiner, "aaah, ne ETZ, lange
nicht gefahren" und unsere Wege trennen sich wieder, knapp 80PS mehr machen
eben doch nen kleinen Unterschied.
Wir fahren gemütlich weiter, verfahren uns in Chemnitz, finden
fast den Weg, dann sind wir unserer Zeit leider ein bisschen voraus, der
Südring (?) ist noch nicht fertig, und wir stehen am Ende der Straße.
Hier war ich vor 3 Jahren schon mal, also geht es über kleine Straßen
über die Dörfer weiter Richtung Zschopau wo wir gegen 22:30 ankommen.
Es ist trocken, meine Begeisterung das Zelt aufzubauen schwindet, und so
stellen wir die Maschinen erstmal ab um Teilemarkt und Gelände zu
sondieren. Aufs Zelt wird verzichtet und ich breite meine Isomatte und
Schlafsack auf einer großen Plastikplane aus.
So gegen 03:00 beginnen unsere Nachbarn dann sich über die Abstimmung
ihrer Simme Gedanken zu machen, es folgen einige Probeläufe welche
zur Entscheidung führen es am Tag nochmal mit einem anderen Vergaser
zu versuchen (danke fürs Bier!). Um 04:30 halten diverse andere die
Ruhe nicht mehr aus, also beschließen wir was zum Frühstück
aufzutreiben. Erfolg haben wir schließlich an der Tankstelle am alten
Werk, hier gibts frischen Kaffee und Bratwürste für später,
sowie für die TS ne ausführliche Vergasereinstellung die in dem
Resultat "Falschluft" und "Vergaser losgerappelt" gipfelt. Die erste Schraubaktion
der Tour, und Dichtmasse bekommen wir sogar umsonst, wenn das kein Service
ist!
Wieder zurück auf dem Zeltplatz landen erstmal die Würste in der Pfanne (wann lernen wir endlich mal bisschen Fett mitzunehmen?) und dann in unserem Magen. Ein Tag der mit Grillen um 06:00 anfängt kann nur gut werden!
Noch bisschen Moppeds gucken und wir sind mit die ersten auf dem Teilemarkt und kramen schon mal bisschen in den Kisten. Zum Glück bin ich mit der Solo da, sonst wäre der Einkauf mal wieder ausgeartet, so erstehe ich nur ein paar Kleinteile die sich problemlos unterbringen lassen. Andererseits, wer würde bei einer RT oder AWO nicht schwach werden?
Tagsüber steht das Treffen mit einigen aus der MZ Liste an, dann vors alte Werk zum Fotos machen, nochmal Teilemarkt, dann Probefahren! Ich bekomme zuerst eine gedrosselte 125er SM, damit gehts durchs Erzgebirge. Die Maschine macht richtig Spaß, geht gut durch die Kurven und ist gar nicht lahm. Leider setzt bei 80km/h die Drosselung ein, ich hab leider keine offene mehr bekommen. Später wird die SM gegen eine Baghira getauscht, die hat richtig Dampf und macht riesig Spaß, was davon abgesehen daß ich mich zum Ende der Tour noch anständig verfahren habe, dazu führt daß ich die vereinbarte Zeit für die Probefahrt "leicht" überschreite (sorry an alle die warten mußten!). Jetzt gehts noch nach Chemnitz, Andrés Lomax holen. Das Teil läßt sich nicht anders als mit "Waaaahnsinn" beschreiben und kommt, da die Ähnlichkeit zur MZ nicht zu übersehen ist, (fast) problemlos aufs Werksgelände, wo es der Hingucker schlechthin ist.
Abends schaffen wir das gute Stück wieder zurück, und wegen
der kurzen Nacht zuvor werden wir diesen Abend auch nicht alt.
Am Sonntag wird erstmal ausgeschlafen und ausführlich gefrühstückt,
"jemand" kauft noch schnell ne Emme und dann gehts wieder heim. Da ich
die ETZ schon gestern streckenweise bisschen gedreht habe, läuft sie
zunehmend freier und die Einfahrphase neigt sich ihrem Ende zu. Gegen Ende
der Fahrt lasse ich sie anständig drehen, ich bin richtig zufrieden,
der Motor ist auf jeden Fall jetzt Vollgas- und Drehzahlfest! Wir schauen
noch kurz beim Motorradstammtisch vorbei, und die letzten 50km reiße
ich alleine auf der Autobahn runter. So, das wars für dieses Mal,
nächstes Jahr sehn wir uns wieder!
mail: ea2873_ätt_fen-net.de